UDI: Von Mini-Bussen und Kammerspielen
Die Unabhängigen Demokraten Ingolstadts haben ihr Wahlprogramm vorgestellt.
Weniger städtische Tochtergesellschaften, ein neues Mini-Buskonzept für die Innenstadt, ein absoluter Schutz des zweiten Grünrings und eine Neugestaltung von Harder- und Donaustraße – das sind nur einige der „Eckpunkte“, die sich im Wahlprogramm der UDI wieder finden. UDI OB Kandidat Jürgen Köhler hat dieses zusammen mit etlichen Mitstreitern nun im Le Café der Presse präsentiert. Und Bürgermeister Sepp Mißlbeck erläuterte dazu eine alte Idee, die jetzt neuen Schwung bekommen könnte.
V.l.: Atila Dikilitas, Martin Köster, Dorothea Soffner, Bernhard Kraus, Dr. Gerd Werding, Nicole Schure, Simone Vosswinkel, Renate Froschmeier, Manfred Bierach, Sepp Mißlbeck, Jürgen Köhler, Marco Forster und Jörg Fritsche
Dass die „dicken Busse“, die sich täglich durch die Nord-Süd-Achse der Altstadt bewegen, den UDIs ein Dorn im Auge sind, ist nichts Neues. Nun hat Sepp Mißlbeck ein Konzept vorgestellt, wie der Busverkehr konkret reduziert werden könnte. Er schlägt dazu vor, die Haltestellen, die sich derzeit in der Schutterstraße befinden, in den Bereich südlich der Konrad-Adenauer-Brücke am Brückenkopf zu verlegen. Von dort sollten dann nur noch elektrische Mini-Busse in Richtung Norden über Donaustraße, Moritzstraße und Harderstraße unterwegs sein. „Wir stellen uns vier Haltestellen in der Altstadt am Rathausplatz, Schliffelmarkt, Franziskanerplatz und ZOB vor und einen sechs Minuten Takt für die Busse. Das ist für jeden zumutbar,“ so Mißlbeck.
Die großen Busse, die dann die Personen befördern, die gar nicht in das Herz der Altstadt gelangen wollten, sondern z.B. zu Schulen oder Behörden, würden dann vom Brückenkopf aus ausschließlich auf dem „Mittleren Ring Ingolstadts“, also Jahnstraße, Auf der Schanz, Esplanade, Roßmühlstraße und Schlosslände unterwegs sein. Diese „Verbannung“ großer Busse würde nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für eine höhere Aufenthaltsqualität sorgen.
Boulevard Harderstraße – die Donaustraße als Platz für die Bürger
Im Süden der Altstadt würde sich im Bereich der Donaustraße durch die Verlagerung des Busverkehrs die Möglichkeit ergeben, diese als Platz und Beginn einer Fußgängerzone mit Aufenthaltscharakter umzugestalten. Architekt und UDI Stadtratskandidat Peter Bachschuster hat dazu bereits entsprechende Ideen erarbeitet. Selbiges gilt auch für die Harderstraße, die nach den Plänen der UDI zu einem Boulevard bürgerfreundlich ausgebaut werden sollte. Gerade mit Blick auf die zu erwartenden steigenden Studentenzahlen sollte hier mehr Aufenthaltsqualität auch für junge Leute in der Altstadt geschaffen werden.
Schloßlände tiefer legen – ein „grüner Teppich“ zu Donau
Um das Areal um das Stadttheater mit der Donau in Verbindung zu bringen, schlägt die UDI eine Tieferlegung der Schloßlände vor. Dann könnten Fußgänger über eine bepflanzte Brücke als einen „grünen Teppich“ zum Donauufer gelangen. „Das ist eine alte Idee, die jetzt die Chance hat, umgesetzt zu werden,“ erklärte der Bürgermeister. Und das unabhängig vom weiteren Verlauf der Kammerspiele Diskussion.
Hier hätte sich die UDI eine Entscheidung noch im „alten“ Stadtrat gewünscht, betonte Jürgen Köhler. „Die UDI steht zu den Kammerspielen!“ – auch um damit eine schnellstmögliche Sanierung des Stadttheaters zu erreichen. Und in Sachen Georgisches Kammerorchester betonte der ehemalige langjährige GKO-Geschäftsführer Köhler: „Die Musiker haben es verdient, nach Tarif bezahlt zu werden!“ Er setzt sich außerdem für die personelle Verstärkung des Orchesterbüros ein. Bei der Stadtspitze sehe er keine große Akzeptanz für die Kulturschaffenden („das wird mir oft gesagt“): „Auch ein OB sollte mal freiwillig zu einer Kulturveranstaltung kommen ohne offizielle Funktion.“
Mehr bezahlbarer Wohnraum, die dringend notwendige Sanierung der Schulen (Dorothea Soffner: „Was nutzen iPad Klassen, wenn die Kinder nicht auf die Toilette gehen können“), eine medizinische Vollversorgung von Kindern am Klinikum, ein Sitzungs-Livestream mit Archivfunktion, die Einrichtung einer Stadtbahn, der Ausbau von Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit an allen Schulen, ein Neubau des Seniorenzentrums „Heilig-Geist-Spital“ am ehemaligen Hallenbadstandort, ein Neubau des Tierheims und ein Ausbau des Jugendbildungshauses am Baggersee gehören auch zu den Punkten, die die UDI Stadträte und Stadträtinnen in der kommenden Sitzungsperiode anpacken und möglichst auch durchsetzen möchten.
Jetzt geht es aber erstmal darum, alle Ideen und Visionen an den Wähler bzw. die Wählerin zu bringen. Ein Bild des Programms können Sie sich im Internet machen unter https://www.udi-ingolstadt.de/kommunalwahl/programmheft/