FW: Vom ÖPNV bis zu den Kammerspielen
Mit dem traditionellen Entenessen im Mooshäusl haben die Freien Wähler in Ingolstadt nicht nur das Neue Jahr begrüßt, sondern sich auch auf den Kommunalwahlkampf eingestimmt. OB Kandidat Hans Stachel hatte dazu eine „für das Entenessen außergewöhnlich lange Rede“ serviert.
Dabei ging es um das Erreichte und das zu Erreichende, etwa eine bessere Aufstellung der Stiftungen in Ingolstadt. Entscheidungen zu fällen sei dabei nicht einfach: „Leider erstarken immer mehr Parteien, die mit ihrer Ideologie die Arbeit im Stadtrat erschweren und behindern. Wir brauchen keine Resolutionen und Weltanschauungsdebatten und keine städtischen Mitgliedschaften in allen möglichen Organisationen. Wir brauchen Entscheidungen für Ingolstadt,“ erklärte Hans Stachel. „Auch nach der Kommunalwahl im März sind die Stadträtinnen und Stadträte verpflichtet sachlich richtige Entscheidungen für Ingolstadt zu treffen.“ Rechte oder linke Flügelkämpfe oder ein grünes Schaulaufen habe da nichts verloren.
Der OB-Kandidat erläuterte die Positionen der Freien Wähler und betonte dabei, dass man im Gegensatz zu anderen Gruppierungen überhaupt noch Positionen habe: „Niemand steht mehr für Busse raus aus der Nord-Süd Achse wie wir, genauso wie für Ringbusse um die Innenstadt.“ Er forderte eine deutliche Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und konkrete Unterstützung der Ehrenamtlichen anstelle schöner Worte oder eines Ehrenamtsabends. Beim Thema Verkehr müsste ein modernes Mobilitätskonzept ohne Zwänge erarbeitet werden. Und die Vierte Donauquerung ist für die FW nicht vom Tisch: „Wer immer noch von einer Trasse durch den Auwald und einer Zerstörung der Natur spricht, hat entweder nicht zugehört, nichts verstanden oder geht bewusst mit Unwahrheiten auf die Wähler zu, um deren Stimmen zu fangen, oder er betreibt Klientelpolitik.“ Und auch zum Thema „Kammerspiele“ verdeutlichte er die Position der FW: „Bedingungslose Kammerspiele darf es nicht geben.“ Wenn der Aufwand, die Kosten und die Risiken zu groß würden und die Akzeptanz bei den Bürgern zu gering sei, müsse man das Thema Kammerspiele auch lassen. Dringlicher sei die Sanierung des Stadttheaters. „Gerade viele Vertreter von SPD, BGI und Grünen sind weitestgehend für Bürgerbeteiligung – hoffentlich auch dann, wenn es eine breite bürgerliche Front gegen die Kammerspiele an zu diesen Bedingungen an dieser Stelle gibt.“
Die Ziele der FW:
Mobilität neu organisieren
Taktverdichtung und Routenerweiterung beim ÖPNV angreifen; Umsteigemodalitäten erleichtern; Ausbau des Radwegnetzes und der Fahrradvorrangrouten; Parkraumbewirtschaftung optimieren; Verkehrswege für die Zukunft denken; Nachbarlandkreise und Gemeinden einbinden; Altstadtquartiere durch Poller beruhigen;
Bildungsstandort Ingolstadt stärken
bedarfsgerechter Ausbau der Kinderbetreuung; Stärkung und Erweiterung der beruflichen Schulen; Hochschulstandorte fördern; Lebenslanges Lernen unterstützen; Schulgebäude modernisieren; Integration und Inklusion realisieren
Kulturelle Attraktivität und erhalten
Kulturstätten erhalten; Zukunft der Theaterlandschaft sicherstellen; Proben- und Veranstaltungsräume verfügbar machen; Museumslandschaft lebendig und zeitgemäß gestalten
Sport und Freizeitangebote optimieren
Sanierung und Ausbau der Sportstätten vorantreiben; Freizeitangebote an der Donau schaffen; Trendsportarten aufgreifen; Naherholungsgebiete fördern; Inklusion umsetzen
Gesundheitsversorgung sichern
Kliniken am Gemeinwohl ausrichten; Standortvorteile für Ärzte und medizinisches Personal schaffen; alternative Betreuungsmöglichkeiten in Alter und Krankheit ausbauen; Pflegestützpunkte installieren;
Klima und Umwelt schützen
Grünringe schützen und erhalten; Artenvielfalt und Landschaftspflege gewährleisten; regenerative Energiegewinnung unterstützen; nachhaltige Daseinsvorsorge gewährleisten; Regionale Initiativen fördern
Ehrenamt stärken und fördern
bürgerschaftliches Engagement unterstützen; Vereinsarbeit unterstützen; Masterplan Zukunft für Rettungskräfte erstellen; Angebote für ehrenamtlich Tätige bereitstellen; Eigeninitiativen örtlicher Vereine unterstützen;
Sicherheitsbedürfnis erfüllen
Kommunalen Sicherheitsdienst ausbauen; Videoüberwachung im öffentlichen Raum erweitern; bestehende Regelungen umsetzen; städtische Kontaktbeamte weiterführen;
Stadtentwicklung voranbringen
Belebung der Innenstadt forcieren; Sozialen Wohnungsbau fördern; Infrastruktur der Ortsteile stärken; alternative Antriebsarten berücksichtigen; nachhaltiges Bauen unterstützen;
Mittelstand und Tourismus fördern
Angebote für mittelständische Unternehmen schaffen; flächendeckenden technischen Ausbau bereitstellen; Individual- und Gruppentourismus ausbauen; regionale Präsentation optimieren;
Familien, Jugend und Senioren einbinden
Jugendtreffs und Jugendsozialarbeit im Stadtgebiet anbieten; Familienstützpunkte flächendeckend errichten; Seniorenangebote im Haupt- und Ehrenamt stärken; Vereinsangebote für Jugendliche und Senioren unterstützen; ÖPNV-Konditionen für Jugendliche und Senioren ganzjährig optimieren; Partizipation für Jung und Alt ermöglichen; Familienfreundliche Entwicklungen fördern;
Verwaltung neu denken
Stiftungen und städtische Beteiligungen neu organisieren; Rückkauf der Stadtwerke in Angriff nehmen (nach positiver Prüfung); Verwaltungsstrukturen und Verwaltungshandeln transparent gestalten; Bürgerbeteiligung stärken; verstärkte Zusammenarbeit mit Verbänden, Kammern und Organisationen intensivieren; Liegenschaftsmanagement zukunftsorientiert ausrichten; Baustellen koordinieren; Inklusion umsetzen;
Fotos: FW