ÖPD: Rollende Landstraße wieder beleben
Mit einem Stadtratsantrag wollen die ÖDP-Stadträte Raimund Köstler und Thomas Thöne erreichen, dass sich die Stadt Ingolstadt um eine Wiederbelegung einer „Rollenden Landstraße“ ab unserer Region bis über den Brenner bemüht.
Bis 2005 wurde aus unserer Region, damals ab dem Bahnhof Manching, ein Kombiverkehr für LKWs mit Bahntransport zum Brenner angeboten, der dann wegen mangelnder Nachfrage eingestellt wurde.
Doch nun stünden die Ampeln für einen Bahntransport von LKWs wieder auf Grün, vermelden die ÖDP-Stadträte: Bei einem österreichisch-deutschen Verkehrsgipfel Ende Juli 2019 in Berlin wurde ein Maßnahmenpaket vereinbart, das eine „rasche Entlastung des Brenner-Korridors“ zum Ziel hat. Als ein wesentlicher Baustein dafür wurde dabei der Ausbau der Kapazitäten der Rollenden Landstraße (ROLA) gesehen, deren Kapazität nun bis zum Jahr 2021 von jetzt 200.000 Lkw auf etwa 450.000 Lkw pro Jahr erhöht werden soll.
Während es bislang nur ein entsprechendes Angebot ab Wörgl in Tirol gibt, soll ab Januar 2020 nun eine neue tägliche Zugverbindung zwischen Regensburg und Trento anlaufen. Ein Blick auf unsere Autobahn A9 verdeutlicht allerdings, dass auch bei uns das Potential für eine LKW-Brücke aus unserer Region Richtung Alpen-Südseite vorhanden sein sollte.
Auch bei einer Tagung der Handelskammer Bozen im Oktober 2019 wurde eine Verlängerung der bestehenden ROLA-Verbindung ab Bayern als wünschenswert gesehen und als möglicher Startpunkt neben Regensburg auch die Region Ingolstadt benannt.
Die entsprechenden Ausbaukapazitäten am Brenner sind aus Expertensicht vorhanden, eine verstärkte Verkehrsverlagerung auf die Schiene aus vielfältigen Gründen wünschenswert. Auch wenn natürlich, wie ÖDP-Stadtrat Raimund Köstler anmerkt, „nicht die Einsparung von Lagerhaltung durch bis ins letzte optimierte Just-in-time- und Just-in-sequence-Produktion logistisches Hauptziel sein sollte, sondern die Erhaltung des bestehenden Lebensraumes für die anliegende Bevölkerung, es also in weiteren Stufen weiterer Lenkungsmaßnahmen vonseiten der Politik bedarf – mit Einbeziehung von Themen wie „Sanfte Mobilität“ und neben der ökonomischen Kostenrechnung eben auch der ökologischen Kostenwahrheit.“
Hier der Antrag im Wortlaut:
Antrag
Wiederbeleben „Rollende Landstraße“
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
hiermit stellt die ÖDP-Stadtratsgruppe folgenden Antrag:
Die Stadt Ingolstadt setzt sich bei den zuständigen politischen Stellen dafür ein, dass eine Wiederbelebung der „Rollenden Landstraße“ ab unserer Region über den Brenner hinaus geprüft und nach Möglichkeit wieder aktiviert wird.
Begründung:
Bei einem österreichisch-deutschen Verkehrsgipfel Ende Juli 2019 in Berlin wurde ein Maßnahmenpaket vereinbart, das eine „rasche Entlastung des Brenner-Korridors“ zum Ziel hat. Als ein wesentlicher Baustein dafür wurde dabei der Ausbau der Kapazitäten der Rollenden Landstraße (ROLA) gesehen, deren Kapazität nun bis zum Jahr 2021 von jetzt 200.000 Lkw auf etwa 450.000 Lkw pro Jahr erhöht werden soll.
Ein Baustein dazu soll ab Januar 2020 nun eine neue tägliche Zugverbindung zwischen Regensburg und Trento werden. Ein Blick auf unsere Autobahn A9 verdeutlicht allerdings, dass auch bei uns das Potential für eine LKW-Brücke aus unserer Region Richtung Alpen-Südseite vorhanden sein sollte.
In diesem Zusammenhang sei auch auf eine Tagung der Handelskammer Bozen im Oktober 2019 aufmerksam gemacht, bei der die derzeit nur ab Wörgl in Tirol bestehende ROLA-Verbindung beklagt wird und eine Verlängerung ab Bayern als wünschenswert gesehen wurde. Dabei wurden als mögliche Startpunkte Regensburg – und unsere Region mit Manching – genannt.
Die entsprechenden Ausbaukapazitäten am Brenner sind aus Expertensicht vorhanden, eine verstärkte Verkehrsverlagerung auf die Schiene aus vielfältigen Gründen wünschenswert. Auch wenn natürlich anzumerken bleibt, dass letztlich nicht die Einsparung von Lagerhaltung durch bis ins letzte optimierte Just-in-time- und Just-in-sequence-Produktion logistisches Hauptziel sein sollte, sondern die Erhaltung des bestehenden Lebensraumes für die anliegende Bevölkerung, es also in weiteren Stufen weiterer Lenkungsmaßnahmen vonseiten der Politik bedarf – mit Einbeziehung von Themen wie „Sanfte Mobilität“ und neben der ökonomischen Kostenrechnung eben auch der ökologischen Kostenwahrheit.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Raimund Köstler, Stadtrat
gez. Thomas Thöne, Stadtrat