SPD: Stadt hat regionale Zusammenarbeit verpennt
Ingolstadt muss seine Verantwortung als Regionalzentrum endlich wahrnehmen. Dazu teilt Christian Scharpf, OB-Kandidat der Ingolstädter SPD mit:
In der Presse ist heute zu lesen: Der OB entdeckt die Region. Nach der Kommunalwahl will Christian Lösel auf die Umlandgemeinden zugehen, um eine gemeinsame Linie in der Wirtschaftsförderung zu vereinbaren. Das ist sowohl zu spät, als auch zu kurz gesprungen.
Seit 2017 ist bekannt, dass Ingolstadt im Landesentwicklungsprogramm vom Oberzentrum zum Regionalzentrum hochgestuft wird. Dieser Funktion und Aufgabe wird die Stadt Ingolstadt in keinster Weise gerecht. Nach dem Landesentwicklungsprogramm vom 1.3.2018 „spielen Regionalzentren eine herausgehobene, zum Teil überregionale Rolle. Ihnen kommt auch aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke und infrastrukturellen Ausstattung eine besondere Entwicklungsfunktion für ihr Umland zu. Sie sind geeignete dynamische Kerne für Kooperationsräume mit ihrem Umland, das auch über Regionsgrenzen hinweg reichen kann.“
Was hat die Stadt Ingolstadt seitdem unternommen, um diese Rolle als Regiopole wahrzunehmen? Die Planungsregion 10 dümpelt vor sich hin und es sind keinerlei Bemühungen erkennbar, dass Ingolstadt die neue Bedeutung mit Leben füllt. Angesichts des starken Wachstums in der Region in den letzten Jahren wäre die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit längst das Gebot der Stunde gewesen; ein Handeln ist überfällig.
Folgende Maßnahmen sind erforderlich, die ich im Falle meiner Wahl zum Oberbürgermeister umgehend in Angriff nehmen möchte:
– Ein neues Format, das wir gemeinsam mit den Bürgermeistern und Landräten der Region entwickeln, um die Zusammenarbeit und Kontakte zu intensivieren. Dazu lade ich die Kolleginnen und Kollegen aus den umliegenden Gemeinden und Landkreise ins Ingolstädter Rathaus ein. In meinen bisherigen Gesprächen mit Umland-Bürgermeistern habe ich erfahren, dass die Kontakte bislang gegen Null tendieren.
– Der Ingolstädter Oberbürgermeister begegnet den Bürgermeistern und Landräten dabei auf Augenhöhe im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders und nicht von oben herab. Nur so lässt sich Akzeptanz herstellen.
– Es geht nicht nur um Wirtschaftsförderung, sondern um einen ganzen Strauß an Themen, die wir nur gemeinsam mit einer starken regionalen Zusammenarbeit und Kooperation bewältigen können, etwa bei den Themen öffentlicher Nahverkehr, bei der Straßenplanung, beim Wohnungsbau, bei der Gewerbeansiedlung sowie bei Schulen oder Freizeiteinrichtungen.
– Es müssen Netzwerke auch auf Arbeitsebene der Rathäuser und Kommunalunternehmen entstehen, damit ein schneller Austausch möglich wird. Die Referenten bzw. fachlich zuständigen leitenden Beamten der Rathäuser und Landratsämter in der Region gehören deshalb mit an den Tisch.
Die Stadt Ingolstadt muss endlich voranschreiten und ihrer Aufgabe als Regionalzentrum gerecht werden.