CSU: Klimaneutrales Ingolstadt bis 2040
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Christian Scharpf fordert die CSU Stadratsfraktion einen konkreten Fahrplan in Richtung Klimaneutralität, die von der Stadt bis 2040 angestrebt werden soll:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Naturkatastrophe, die insbesondere Deutschland in der letzten Woche erlitten hat, hat uns tief erschüttert. Am schlimmsten wiegt dabei, dass viele Todesopfer zu beklagen sind.
Dabei ist unumstritten, dass der fortschreitende Klimawandel eine große Rolle dabei spielt, wie stark und wie häufig schwere Unwetter auftreten.
Auch der bayerische Ministerpräsident hat nun in einer Regierungserklärung deutlich gemacht, dass Bayern im Hinblick auf seine klimapolitischen Anstrengungen im bundesdeutschen Vergleich zwar hervorragend dasteht, dass diese Anstrengungen aber weiter intensiviert und beschleunigt werden müssen.
So wird die Klimaneutralität Bayerns nun bis 2040 angestrebt. Bis 2030 soll die Reduktion von Treibhaus-Emissionen um 65% erreicht werden. Darüber hinaus wurden fünf zentrale Sektoren ermittelt, in denen konkrete Maßnahme definiert wurden: Erneuerbare Energien, natürliche CO2-Speicher, Klima-Bauen und Klima-Architektur, smarte und nachhaltige Mobilität sowie moderne Klimaforschung und Clean Tech.Diese angepassten Zielsetzungen müssen wir uns auch für unsere Stadt vornehmen.
Parallel erreicht Sie ein Antrag unserer Fraktion, auch für die Stadt Ingolstadt die Klimaneutralität bis 2040 anzustreben.
Wir brauchen nun möglichst schnell einen konkreten Fahrplan zur Erreichung der Klimaneutralität für Ingolstadt.
Die definierten Sektoren der bayerischen Staatsregierung dienen hierzu als wertvolle Richtschnur und sollten Einfluss auf die städtischen Prozesse nehmen, wie z.B. im zu erarbeitenden Klimaschutzkonzept.
Insbesondere im Bereich der Klimaforschung und Clean Tech sehen wir in Ingolstadt als Hochschul- und Automobilstandort viel Potenzial und daraus folgend auch kommunalen Handlungsbedarf, dies zu befördern.
Da uns immer wieder vor Augen geführt wird, dass große Anstrengungen in diversen Bereichen erforderlich werden, um den Klimaschutz voranzubringen, müssen die notwendigen Maßnahmen identifiziert, sorgfältig vorbereitet und geplant werden. Nicht nur, weil wir sie auch finanziell und personell bewältigen müssen, sondern weil die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit bekommen müssen, gehört zu werden und sich auf etwaige Veränderungen einstellen zu können.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Klimaschutzmanagerin der Stadt hat in der vergangenen Stadtratssitzung darauf hingewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Ingolstadt bereits in 6,5 Jahren so viel CO2 ausgestoßen haben werden, dass der Klimawandel unabwendbar ist, vorausgesetzt wir machen weiter so wie bisher. Dies zeigt ganz deutlich, welch hoher Zeitdruck in dem Thema steckt.
Daher bitten wir Sie, den laufenden Prozess zur klimaneutralen Stadt dringend zu beschleunigen und dem Stadtrat infolgedessen einen konkreten Maßnahmenkatalog zur Entscheidung vorzulegen.
Mit besten Grüßen
gez. Patricia Klein, Stv. Fraktionsvorsitzende
gez. Alfred Grob, MdL, Fraktionsvorsitzender