SPD will das Jobticket attraktiver machen
Das Jobticket ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit, um zum Arbeitsplatz zu kommen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie steigen derzeit viele Pendler auf das Auto um. Deswegen fordert die SPD-Stadtratsfraktion in einem Antrag eine Werbeoffensive, um das Jobticket attraktiver zu machen.
„Damit mehr Menschen den ÖPNV nutzen, ist es notwendig, attraktive Alternativen zum motorisierten Individualverkehr aufzuzeigen. Das Jobticket ist so eine Alternative, deswegen haben wir angeregt, dass die INVG in Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern*innen der Region 10 eine groß angelegte Werbeoffensive für das Jobticket erarbeitet“, erklärt der Mitinitiator Jörg Kuttenreich, Mitglied im Arbeitskreis Kommunalpolitik der SPD Ingolstadt.
Der Stadtrat Quirin Witty würde es zudem begrüßen, wenn die INVG die bestehenden Angebote überprüft und bei Bedarf neue und vor allem flexiblere Varianten anbietet. Dabei denkt er zum Bespiel an ein „Schlechtwetter-Ticket“ für Fahrradpendler.
„Ein Problem ist auch, dass Firmen mit weniger als 50 Mitarbeiter*innen das Jobticket nicht nutzen können. Deswegen sollen für diese Unternehmen spezielle Angebote erarbeitet werden. Andere Verkehrsbetriebe bieten bespielweise ein Jobticket in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Dachverbänden an. Vielleicht ist sowas auch in Ingolstadt realisierbar“, erklärt die Stadträtin Petra Volkwein.
Außerdem wollen die Sozialdemokraten einen Ausbau des Online- und Handyticketing und ein günstiges Fahrkarten-Modell für Angestellte in sozialen Berufen, wie Pfleger*innen oder Erzieher*innen.
Antrag: Jobticket attraktiver machen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
das Jobticket ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit, um zum Arbeitsplatz zu kommen. Doch aufgrund der Corona-Pandemie steigen derzeit viele Pendler auf das Auto um.
Deswegen stellt die SPD-Stadtratsfraktion folgenden Antrag:
1. Der Stadtrat beauftragt die INVG, in Kooperation mit den Arbeitgebern*innen der Region 10, die sich im Einzugsgebiet der VGI befinden, eine groß angelegte Werbeoffensive für das Jobticket zu erarbeiten. Darauf aufbauend soll dem Aufsichtsrat der INVG zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein Konzept vorgelegt werden, das folgende Punkte beinhaltet:
a. Eine Übersicht der Arbeitgeber*innen, mit denen die Bewerbungsstrategie geplant wird.
b. Erstellung eines besonders günstigen Modells für Angestellte in sozialen Berufen (wie Pfleger*innen, Erzieher*innen) einhergehend mit einer Prüfung von Fördermöglichkeiten durch Bund und Land.
c. Ein Zeitplan für den Ablauf der Offensive.
d. Ein Vertriebskonzept zum Absatz der Jobtickets mit Zielvorgaben inklusive einer Übersicht der Werbemittel, mit denen die Bewerbungsoffensive durchgeführt wird: Beispielsweise digitale Aktivitäten, Broschüren oder Infostände. Schwerpunktmäßig wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, um den Absatz von Jobtickets bei Unternehmen, die bereits Jobtickets anbieten, zu steigern.
e. Eine Übersicht über die bestehenden Angebote des Online- und Handy-Ticketing und Möglichkeiten, diese perspektivisch auszubauen. Langfristiges Ziel ist es, Berufstätigen, die den ÖPNV unregelmäßig benutzen, ein digital berechnetes individuelles Fahrkarten-Abo anzubieten.
f. Eine Übersicht über neue und flexiblere Formen des Jobtickets, wie beispielsweise ein „Schlechtwetter-Ticket“ für Fahrradpendler.
g. Erarbeitung eines Angebots für kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter*innen (Beispielsweise ein Fakultativmodell in Zusammenarbeit mit Dachverbänden)
2. Begleitend startet die INVG eine Umfrage, inwieweit Arbeitnehmern*innen das Angebot des Jobtickets bekannt ist und erörtert, welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen geschaffen werden müssen, um die Attraktivität des Jobtickets für Arbeitnehmer*innen und damit die Nutzung ggf. zu steigern und das Produkt Jobticket zu optimieren.
Begründung:
Um den Modal Split des ÖPNV zu erhöhen, ist es wichtig, Nutzern*innen des Individualverkehrs eine attraktive Alternative aufzuzeigen, um sie als Kunden*innen der INVG zu gewinnen. Die INVG bietet Pendlern*innen mit dem Jobticket ein interessantes Angebot zur kostengünstigen Nutzung des ÖPNV an. Natürlich muss auf dieses Angebot rechtzeitig aufmerksam gemacht werden, um ehemalige Kunden*innen aber auch neue Kunden*innen für den Öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen. Gerade um Neukunden*innen in einer Zeit, in der flexibles Arbeiten zunimmt, zu gewinnen, sind individuell auf den Einzelnen zugeschnittene Angebote nötig, um das Fahrgastpotential zu steigern. Daher sollte die INVG das bestehende Angebot überprüfen, um günstige neue Angebote machen zu können. Besonders begrüßenswert wäre ein kostengünstiges Modell für Angestellte in sozialen Berufen. In diesen Bereichen werden Fachkräfte händeringend gesucht. Dies wäre ein Anreiz, eine Stelle in Ingolstadt anzunehmen. Das Angebot sollte auch dahingehend ausgebaut werden, damit Fahrradfahrer*innen bei Schlechtwettersituationen nicht auf den Individualverkehr, sondern den Bus als Verkehrsmittel zurückgreifen, um den Verkehr im Umweltverbund zu verzahnen.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Christian De Lapuente, Fraktionsvorsitzender
Quirin Witty
Petra Volkwein