ÖDP: Standortsuche für Mittelschule Nord-Ost intensivieren!
„Die Ansiedlung der Mittelschule Nord-Ost auf dem Rieterareal wird nicht weiterverfolgt“, so steht es in der Vorlage für die Stadträte für ihre Sitzung am 14. Dezember. Mit anderen Worten: Mit diesem Grundsatzbeschluss entsteht freie Bahn für den Bau der neuen Mittelschule Nord-Ost im Grünring.
Diesen Grünring jedoch von einer drohenden weiteren Bebauung freizuhalten treibt nach wie vor die ÖDP-Stadtratsgruppe um: Mit einem Ergänzungsantrag zur Verortung der Mittelschule Nord-Ost soll sich die Stadt als Vorbild „für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt hin zu mehr Klimabewusstsein und der Berücksichtigung von ökologischen Belangen“ zeigen und neben dem Erhalt des städtischen Grünrings eine günstigere räumliche Positionierung der geplanten neuen Mittelschule Nord-Ost erreicht werden.
Die beiden Ökodemokraten Raimund Köstler und Fred Over stoßen sich vor allem an der bisherigen Raumsuche für die geplante Mittelschule. „Ingolstadts Nordosten ist durch die unmittelbare Nähe zu Audi und zur THI in den letzten Jahren als Wohnraum ständig attraktiver geworden, was zu einer deutlichen Verdichtung der Räume geführt hat. Dies bekommen wir nun auch bei der Suche nach Raum für eine neue Schule zu spüren: Die Raumsuche konzentrierte sich deshalb von Anfang an auf den Bereich Ober-/Unterhaunstadt und spülte selbst dort nur weniger geeignete Standorte nach oben“, stellen die beiden Stadträte fest.
Man werde sich „wohl damit abfinden müssen, dass nun eben auch Schulen in einer verdichteten und kompakteren Art und Weise errichtet werden müssen. Was uns hier und heute im Nordosten droht könnte uns bei anhaltendem Wachstum der Stadt durchaus bald auch in anderen Stadtteilen zum Problem werden. Hier werden wir Kompromisse eingehen und nach möglichst verträglichen neuen Lösungen suchen müssen“, so Köstler und Over.
Und daher wollen es die beiden Stadträte nun genauer wissen, hinterfragen die ablehnende Sicht der Verwaltung zu einer Schulvariante für einen Standort im Rieter-Gelände, die von der Gerch Group und dem von ihr beauftragten Büro als realisierbar betrachtet wird. Und sie gehen noch einen Schritt weiter: Falls Rieter tatsächlich gut begründet ausscheiden sollte, so solle man doch vor Fassung eines Grundsatzbeschlusses im Stadtrat noch mit Audi über die künftige Nutzung des Rosner-Geländes sprechen und auch die künftige Nutzung des ehemaligen Marktkauf-Gebäudes hinterfragen. Dass aus einem Einkaufstempel eine Schule wird sei ja auch in Hamburg schon vorgemacht worden. Selbst für zugehörige Sportanlagen sähe man in unmittelbarer Nähe südlich der Brücke des Schneller Weges über die Bahnlinie zu Gunvor und Interpark Möglichkeiten.
Unabhängig von ihren Alternativ-Vorschlägen bitten Raimund Köstler und Fred Over mit ihrem Antrag die Verwaltung, die bisher stark auf Ober-/Unterhaunstadt fixierte Standortsuche auf das gesamte Gebiet des Nordostens auszudehnen. Die beiden ÖDP-Stadträte sehen ihren Antrag als die letzte Chance, dem drohenden Grünring-Standort für die Schule noch einmal eine Wendung zu geben.