Lange: Auf Verzehrfläche beim Christkindlmarkt verzichten
Am Donnerstag ab 16 Uhr wird im Freizeitausschuss über den Christkindlmarkt beraten und abgestimmt. Der BGI Stadtrat Christian Lange fordert dazu in einem Offenen Brief an den Kulturreferenten Gabriel Engert, auf eine Verzehrfläche mit Glühweinbuden und Co. ganz zu verzichten:
Offener Brief
Auf die Verzehrfläche beim Christkindlmarkt 2020 muss verzichtet werden
Sehr geehrter Herr Engert,
in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Sport, Veranstaltungen und Freizeit soll die Durchführung des Christkindlmarktes 2020 beschlossen werden. In der Beschlussvorlage Ihres Referats (V586/20) beantragen Sie die Durchführung des Christkindlmarktes rund um das Stadttheater (Theatervorplatz, Busparkplatz und Teile des Theatertparkplatzes im Osten).
Vor dem Hintergrund der stark ansteigenden Corona-Infektionszahlen halte ich die Durchführung des Christkindlmarktes in der von Ihnen vorgeschlagenen Form für nicht verantwortbar. Seit zwei Tagen liegt die 7-Tage-Inzidenz in Ingolstadt über 100 und die Stadt ist damit nach der bayerischen Corona-Warnampel „dunkelrot“ eingestuft.
Meine Bedenken richten sich ausschließlich gegen die von Ihnen vorgesehene „Verzehrfläche“. Nach Ihren Planungen sollen sich dort bis zu fast 1.000 Personen aufhalten und Speisen und Getränke verzehren können. Diese riesige Ansammlung von Menschen liegt weit über den nach den Infektionsschutzbestimmungen derzeit zulässigen Personenzahlen für Veranstaltungen. Der von uns favorisierte Lösungsvorschlag für die Verzehrflächen ist unter den jetzigen Umständen eine dezentrale Anordnung in der gesamten Innenstadt. Auch wenn die Gastronomen hierdurch eine Konkurrenz befürchten, bleibt uns vor dem Hintergrund der Entwicklung der Pandemie meines Erachtens keine andere Wahl.
Die von Ihnen geplante große Verzehrfläche würde im Advent zu einem großen Magnet für die Besucher der Innenstadt, die sich nach Feierabend mit Kollegen und Freunden zu Glühwein und Feuerzangenbowle treffen wollen.
Wir alle kennen die Zustände auf dem Theatervorplatz in jedem Jahr, wenn an Werktagen ab 17.00 Uhr und an den Wochenenden ab 14.00 Uhr um die Glühwein-Buden herum kein Durchkommen mehr ist und sich dort hunderte Menschen tummeln. Diese Glühwein-Partys können wir in diesem Advent leider nicht verantworten, da niemand die Abstände überprüfen kann, niemand das Tragen der Masken bei mehr als 900 Besuchern überprüfen kann und auch niemand in der Lage sein wird, die genauen Zeiten der Anwesenheit der Besucher festzuhalten.
Aus diesen Gründen bitte ich darum, dass Sie dem Ausschuss eine dezentrale Lösung mit mehreren Verzehrflächen, verteilt in der gesamten Innenstadt, vorschlagen und diese neue Lösung bis Donnerstag erarbeiten.
Im Voraus besten Dank für Ihre Bemühungen im Interesse der Gesundheit der Besucher des diesjährigen Christkindlmarkts. Gleichlautendes Schreiben habe ich heute an den Geschäftsführer der Gemeinnützigen Ingolstädter Veranstaltungs GmbH, Tobias Klein, geschickt.
Mit freundlichen Grüßen gez.
Christian Lange