Airbus wächst weiter – auch in Manching
Airbus wächst weiter – auch in Manching
Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus will in diesem Jahr in Deutschland 3 500 Menschen
einstellen, davon 600 in Manching.
Im Bereich der Kampfjets steht die Quadriga, die vierte Tranche des Eurofighters, bereits in
der Fertigung. Der Betriebsratsvorsitzende Thomas Pretzl verwies deutlich auf die
Dringlichkeit die nächste Tranche, den Eurofighter LTE, unter Vertrag zu bringen. Die
Entwicklung, der Bau und die Wartung sind die technologische und wirtschaftliche Brücke zum
Zukunftsprojekt FCAS (Future Combat Air System).
„Im März beginnt die Planung des Bundeshaushaltes für das kommende Jahr und somit wird
zeitnah die Entscheidung zur Finanzierung kommender Rüstungsprojekte fallen, so auch für
die Eurofighter Tranche 5.“ – es sei aber laut Thomas Pretzl kein Selbstläufer, dass der Auftrag
kommt. Er fordert: „Unser Geschäftsführer Dr. Michael Schöllhorn darf diese Bundesregierung,
die Bundesregierung der Zeitenwende, die Bundesregierung der 100 Milliarden Euro, ihre
Amtsperiode nicht beenden lassen, ohne dass die Tranche 5 unter Dach und Fach ist.“
Neben den Erfolgen zur Sicherung und zum Start der Zukunftsprojekte Eurodrone und FCAS
2022 und 2023 ging Thomas Pretzl auf die Beschaffung der US-amerikanischen F-35 ein, die
einen Teil der Tornado-Kampfjets ersetzen soll. Um die Arbeitsplätze zu erhalten, sprach sich
der Betriebsratsvorsitzende aktiv für die Flugzeugwartung der F-35 in Manching aus.
Zusätzlich soll das Engineering-Team die Connectivity, also die Kommunikation zwischen
Eurofighter und F-35, in Manching entwickeln. Der Betriebsrat fordert die
Unternehmensführung auf, die Aufträge für Airbus Defence und Space zu gewinnen.
„Scheitern ist keine Option“ – so Thomas Pretzl.
Stefan Römelt, Standortleiter Airbus Manching, und Johannes Kleidorfer, Personalleiter Airbus
Manching, gingen auf die aus dem Personalaufbau resultierenden Herausforderungen der
Standortentwicklung und Mitarbeitergewinnung ein. Neben Büro- und Forschungsgebäuden
werden auch Hallen, u. a. für das Transport-Flugzeug A400M ausgebaut. Einhergehen
Investitionen in die Verpflegungs- und Kinderbetreuungsangebote. Stefan Römelt: „Manching
ist und bleibt ein Standort, der für Auszubildende, Studierende und alle, die zu uns kommen
wollen, neben der Nähe zum Produkt auch Lebensqualität bietet. Es ist der beste Platz zum
Arbeiten.“
IG Metall mit positivem Start in 2023
Laut Carlos Gil, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, ist der Ende 2022
abgeschlossene Tarifvertrag „ein wichtiger Meilenstein“. So gibt es in dem Vertragszeitraum
von 24 Monaten neben zwei Entgelterhöhungen von jeweils 5,2 % im Juni 2023 und 3,3 % im
kommenden Jahr, ebenfalls eine Inflationsausgleichsprämie, die bei Airbus bereits im Januar
ausbezahlt wurde.