Caritasverband hat die ersten Mitarbeitenden für Flexpool in Seniorenheimen gewonnen
Altenpflege attraktiv in Springertätigkeit
Caritasverband hat die ersten Mitarbeitenden für Flexpool in Seniorenheimen gewonnen
Der Caritasverband für die Diözese Eichstätt hat die ersten drei Mitarbeitenden für seinen „Flexpool“ in fünf Seniorenheimen im Landkreis Neumarkt gewonnen. Diese Beschäftigen stellen ein örtlich flexibles Kontingent an Pflegefach- und Pflegehilfskräften in Springertätigkeit. Unter den Mitarbeitenden sind die 38-jährige Stefanie Kienlein aus Lippertshofen und die 28-jährige Marina Rudolph, die derzeit noch in Postbauer-Heng wohnt und demnächst nach Batzhausen umzieht.
Freie Zeiteinteilung ausschlaggebend
Stefanie Kienlein arbeitete bereits fünf Jahre als Pflegedienstleiterin im Caritas-Seniorenheim Deining. Derzeit befindet sich die Alleinerziehende in Elternzeit und bezieht das Elterngeld Plus für zwei Jahre mit 900 Euro monatlich. Dadurch, dass sie nun an einem von ihr gewünschten Tag in der Woche als Springer in den Caritas-Seniorenheimen arbeitet, kann sie ihr Einkommen aufbessern. „Für mich war die freie Zeiteinteilung ausschlaggebend“, begründet sie ihren Schritt, im Flexpool zu arbeiten. Dass sie zwischen verschiedenen Seniorenheimen „hin- und herspringen“ muss, stört sie nicht. Im Gegenteil: „Es macht die Sache doch spannend, dass man einen Eindruck aus verschiedenen Häusern bekommt, und so wächst man mit seinen Aufgaben“, erklärt die Pflegefachkraft, die in diesem Juli ihren Dienst startete. Da Stefanie Kienlein auch Praxisanleiterin für Auszubildende ist, passte es dem Caritasverband gut, dass sie bisher im Seniorenheim Berching tätig war, wo die dortige Praxisanleiterin aufgrund von Schwangerschaft derzeit ausfällt. „Ich habe aber nicht nur Schülerinnen und Schüler angeleitet, sondern auch mitgepflegt. In unserem Beruf ist man da flexibel“, erzählt Stefanie Kienlein, die als einzige Mitarbeiterin bisher im Flexpool startete. Die Tätigkeit als „Springerin“ will sie zumindest bis zum Ende ihrer Elternzeit im März 2025 ausüben.
Marina Rudolph beginnt ihren Dienst im Flexpool im September dieses Jahres. Sie hat eine Ausbildung in Sozial- sowie Altenpflege absolviert, dann fünf Jahre in der ambulanten Intensivpflege in Wohngruppen bei einem privaten Träger gearbeitet und ist nun noch bis Ende August in einer Förderstätte für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung tätig. Sie wollte wieder in der Altenpflege arbeiten. Dafür suchte sie aber eine Möglichkeit, die sie mit ihrer Tätigkeit im Nebengewerbe Fotografie vereinbaren kann. Im Flexpool arbeitet sie demnächst 35 Stunden pro Woche von Montag bis Freitag tagsüber. So hat sie sich es gewünscht und wird es von der Organisatorin des Flexpools beim Caritasverband, Sarah Jacoby, eingerichtet. Denn so kann Marina Rudolph an den Wochenenden und Abenden ihrer Tätigkeit als Fotografin nachgehen. Auch Marina Rudolph findet es interessant, an verschiedenen Orten eingesetzt zu werden. „Man kann überall etwas mitnehmen“, erklärt sie.
Der für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiter, Norbert Bittner, ist zufrieden, dass bereits drei Mitarbeitende – zwei Frauen und ein Mann – für den Flexpool gewonnen werden konnten. „Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres mindestens fünf zu haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen“, so Bittner. Vor allem freut er sich, dass durch die Einrichtung des Flexpools „Leute angestellt werden können, die sonst wohl nicht in der Altenpflege arbeiten würden wie zum Beispiel Marina Rudolph“. Ziel bleibt es Bittner zufolge, das Modell des Flexpools im kommenden Jahr auf alle 20 Seniorenheime im Diözesan-Caritasverband auszuweiten: zumindest auf die Regionen Ingolstadt und Nürnberg.
Reaktion auf Personalmangel
Mit dem „Flexpool“ reagiert der Caritasverband auf den anhaltenden Personalmangel in der Pflege. Das Pilotprojekt wird derzeit in den Caritas-Seniorenheimen Deining, Dietfurt, Berching, Freystadt und Neumarkt durchgeführt, die als besonders gut vernetzt gelten. Von dem Flexpool sollen sowohl die in diesem Modell arbeitenden Pflegekräfte als auch die Seniorenheime profitieren. Das Arbeitszeitmodell ist vor allem für Pflegekräfte attraktiv, die auf eine zuverlässige Dienstplanung angewiesen sind – wie für Stefanie Kienlein und Marina Rudolph. Während sie zeitlich so eine ihren Wünschen entsprechende feste Arbeitszeit haben, sind sie örtlich flexibel. Je nachdem, wo gerade Personalmangel herrscht, können die Mitarbeitenden als „Springer“ in Deining, Dietfurt, Berching, Freystadt oder Neumarkt eingesetzt werden.
Für ihre örtliche Flexibilität erhalten die Mitarbeitenden im Flex-Pool eine Zulage von 200 Euro monatlich bei Vollzeit oder anteilsmäßig bei Teilzeit zu ihrer tariflichen Vergütung mit zusätzlicher betrieblicher Altersversorgung. Auch werden ihnen die Kosten für die Fahrten zur jeweiligen Einrichtung erstattet.
Pflegefachkräfte, die sich auf eine solche Stelle bewerben, müssen als staatlich anerkannte Altenpflegerinnen oder Altenpfleger oder als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen beziehungsweise -pfleger ausgebildet sein. Bei Pflegehilfskräften ist eine einjährige Ausbildung oder entsprechende Berufserfahrung erwünscht. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Blitzbewerbung gibt es unter www.caritas-eichstaett.de/flexpool