Kleiner Beitrag, große Wirkung: Deutschlandstipendium für 16 Studierende der KU
Kleiner Beitrag, große Wirkung:
Deutschlandstipendium für 16 Studierende der KU
Eichstätt, 12. Mai 2023 (upd) – 16 Studentinnen und Studenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) werden in diesem Jahr mit dem Deutschlandstipendium gefördert. Nun fand an der Universität ein Festakt für die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten, aber auch für die Stifter und Sponsoren statt. Dabei wurde auf den Erfolg und die Notwendigkeit dieses Fördermodells hingewiesen. Das Deutschlandstipendium unterstützt solche Studierende finanziell, die gute Leistungen im Studium erbringen und sich darüber hinaus gesellschaftlich engagieren, zugleich aber aufgrund persönlicher oder familiärer Umstände eine Benachteiligung erfahren.
Nina Mayer studiert an der KU für das Lehramt am Gymnasium. „Ich wollte schon immer Lehrerin werden“, sagt sie. Aber so selbstverständlich wie für viele ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen sind weder ihr Berufswunsch noch das Studium. Seit sie 15 ist, ist ihr Alltag von einer fortschreitenden und nicht heilbaren Krankheit beeinträchtigt. Seit einiger Zeit ist sie auf den Rollstuhl angewiesen, was nicht nur an der Universität eine Herausforderung darstellt. Mit ihren eigenen Erfahrungen, die sie mit einer körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigung macht, setzt sich Nina Mayer für die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung ein, gibt ihr Wissen an andere weiter. Seit drei Jahren engagiert sie sich als studentische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte und ist auch sonst in der Studierendenvertretung, dem Konvent, ehrenamtlich aktiv.
Bei der Feierstunde für die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Holzersaal der Sommerresidenz erzählt Nina Mayer von ihren besonderen Herausforderungen, etwa den langwierigen Bemühungen um die Genehmigung eines besseren Rollstuhls, und dass sie sich oft ausgelaugt und erschöpft fühlt. „Ich verdanke es auch vielen Menschen um mich herum, die mich unterstützen, dass ich mein Studium absolvieren kann.“ Eine solche wertwolle Hilfe sei auch das Deutschlandstipendium, das sie bereits seit einem Jahr erhält. Dank dieser finanziellen Unterstützung könne sie sich besser auf das Studium und ihr hochschulpolitisches Engagement konzentrieren, anstatt nebenbei arbeiten zu müssen. Dies verschaffe ihr auch die oft benötigten Ruhephasen.
Alle Studierenden, die in diesem Jahr ein Deutschlandstipendium an der KU erhalten, können nicht nur gute Noten aus der Schulzeit und dem Studium sowie soziales oder gesellschaftliches Engagement vorweisen. „Jede Bewerbung war auf ihre Weise herausragend“, sagt Prof. Dr. Reinald Koch vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, der seit mehreren Jahren der achtköpfigen Auswahljury angehöhrt. Die Lebensläufe zu lesen mit den jeweils besonderen Lebensumständen, sei jedes Jahr bewegend. Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Meier ergänzt, das Deutschlandstipendium mit seinen Förderkriterien passe hervorragend zum Profi der KU, die das soziale und gesellschaftliche Engagement von Studierenden fördere und es sich zum Ziel gesetzt habe, Menschen aus allen sozialen Herkünften ein Studium zu ermöglichen, um so einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit und -teilhabe zu leisten. „Wir hätten noch viel mehr Stipendien vergeben können“, so Klaus Meier mit Blick auf die 113 Bewerbungen in diesem Jahr.
Aktuell werden beispielsweise sechs Studierende von der Liga Bank-Stiftung gefördert, auch die Universitätsstiftung ist mit drei Stipendien mehrfach dabei. Weitere Stifter sind Unternehmen, Alumni der KU, Stiftungen oder Organisationen wie zum Beispiel der Lions Club Eichstätt. Stellvertretend für die Förderer wirbt beim Festakt Andreas Steppberger, Vorsitzender der Eichstätter Universitätsgesellschaft, für diese Form der Unterstützung von Studierenden. „Das Deutschland-Stipendium ist eine Erfolgsgeschichte“, so Steppberger und ergänzt: „Weitere Förderer sind willkommen.“
Förderer zahlen beim Deutschlandstipendium pro Stipendium monatlich 150 Euro – der Staat legt die gleiche Summe nochmals dazu.
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