OB Scharpf: Ausbau der Staatsstraße zwischen Irgertsheim und Gabel wenig durchdacht
In einer persönlichen Stellungsnahme äußert sich Oberbürgermeister Christian Scharpf zum Ausbau der Ausbau der Staatsstraße 2214 zwischen Irgertsheim und der Gabel. Das Thema sei zwar nicht zeitlich, aber inhaltlich brisant. Scharpf erklärt dazu:
Innerhalb meiner ersten 100 Tage habe ich das erste mal die Planungen des staatlichen Bauamts gesehen. Auf meine Nachfrage heißt es: Das ist von der Stadt Ingolstadt und Audi so gewünscht. Aha, dachte ich mir, dann gibt es ja sicher einen Stadtratsbeschluss oder irgend eine Meinungsbildung, die zu diesem Wunsch geführt hat. Allerdings: Fehlanzeige. Im Straßenausbauplan ist die Planung nicht priorisiert. Jetzt erfahre ich, dass es zu dieser Planung vor Jahren eines außerordentlichen Kabinettsbeschluss des bayerischen Ministerrats gegeben hat für den dreispurigen Ausbau.
Auf den ersten Planungen ist zu sehen, dass die Straßenführung bis an die Wohnzimmerfenster von Dünzlauer Häuser verläuft. Das geht so natürlich gar nicht. Und es geht ja noch weiter. Ab der Gabel bis zum Friedrichshofener Kreisel gibt es als Bundesprojekt für die B13 einen vierspurigen Ausbau, der allerdings tatsächlich in der Ausbauplanung ganz oben priorisiert und bekannt ist.
Auch wenn im Februar bereits eine Bürgerversammlung in Irgertsheim stattgefunden hat scheint es ein erhebliches Informationsdefizit zu geben. Vorgestern waren wir im Gaimersheimer Rathaus zusammen gesessen: Von den Planungen zur 2214 wussten der Buxheimer und Eitensheimer Bürgermeister überhaupt nichts, obwohl deren Bürger davon betroffen sind.
Mir erscheint die gesamte Planung bislang wenig durchdacht.
Die berechtigte Frage ist doch: Wie kommen die arbeitenden Menschen und der gewerbliche Verkehr (v.a. Audi-Zulieferer) so flüssig wie möglich vom Westen aus der Neuburger Gegend Richtung Audi und zurück. Das ist in der Tat ein Problem, das gelöst werden muss.
Das entscheidende Thema wird aber nicht sein, wo wir drei- oder vierspurige Straßen bauen, sondern wie wir die Knotenpunkte und Anschlüsse so verbessern, dass der Verkehr von Neuburg bis zur Audi durchgängig fließt.
Das kostet alles viel Geld und wir sollten wirklich gut überlegen, wie wir die Mittel einsetzen. Was nützen mir gigantomanische Straßenbauprojekte mit mehreren Fahrstreifen, wenn dann alle am nächsten Kreisel im Stau stehen.
Wir müssen da jetzt einmal tabula rasa machen. Wir brauchen ein ganzheitliches Konzept von Neuburg bis zur Audi. und nicht bloß Stückwerk. Insbesondere möchte ich eine verträgliche Lösung für meine Irgertsheimer und Dünzlauer Bürgerinnen und Bürger.
Bundes-, Staats- oder Kommunalstraßenplanung hört nicht an den jeweiligen Zuständigkeitsgrenzen auf, sondern muss übergreifend gedacht und geplant werden. Mein Büro lädt deshalb alle Protagonisten in den nächsten Wochen zu einer großen Runde ein: Die Landräte von Neuburg und Eichstätt, betroffene Rathauschefs, das staatliche Bauamt, Vertreter von Audi und natürlich MdB Reinhard Brandl, damit wir zu einer verkehrlich durchdachten und für die Bürger verträglichen Lösung kommen.
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