„Wir tun unser Bestes, aber ich bin wirklich angefressen bei dem Thema:“ Das schreibt Oberbürgermeister Christian Scharpf auf seiner Facebook Seite angesichts der Zerstörungen, die Unbekannte auf dem Hghline Park auf der Brücke über die Römerstraße hinterlassen haben. „Kaum eingeweiht, ist sie in Teilen bereits einer asozialen Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Das fügt sich ins Bild von mangelndem Respekt und mangelnder Wertschätzung vor öffentlichem Eigentum, das der Allgemeinheit zu Gute kommt und mit Steuergeldern bezahlt worden ist. Man sieht es auch an anderen Plätzen. Gerade nach Wochenenden sehen wir vermüllte Parks und Glasscherben auf Spielplätzen, die eine Gefahr für unsere Kinder sind. So geht´s nicht!“ so der OB.
Dazu zitiert er den städtischen Rechtsreferenten Dirk Müller, der in seinem Bericht dazu die richtigen Worte gefunden habe:
„Diese Verhältnisse in Parks und Freizeiteinrichtungen/Seengebiete lassen uns nicht kalt und wir sind auch nicht untätig:
Es gibt gemeinsame Schwerpunktkontrollen von Polizei und Ordnungsbehörden gerade in den Sommerwochen zwischen Anfang August und Ende September.
Diese Kontrollen im jeweiligen Parkbereich stellen aber leider immer nur ein kleines Zeitfenster eines gesamten Kontrollabends dar, der idR. von 21:00 bis 3:00 Uhr andauert. Anlassbezogen, d.h. bei entsprechenden Meldungen, wird eine Parkanlage oder sonstiger Brennpunkt natürlich gesondert angelaufen und kontrolliert.
Ansonsten sind die Fachkräfte des Gartenamtes im Sommer unter der Woche in Parks, auf Spielplätzen, rund um die Seen und sonstigen Grünzügen jeweils von mehrmals wöchentlich über 2-12 Std. bis zu täglich (Klenzepark) unterwegs, um Gerätekontrollen vorzunehmen, Abfallkörbe zu leeren und herumliegendes Glas sowie den übrigen Müll zu beseitigen. Mancher Anblick von Hinterlassenschaften einer “Feiernacht” verursacht nicht selten auch bei uns einen „Brechreiz“. Am Wochenende (Aufräumarbeiten der Freitag- u Samstagnacht) übernehmen im Klenzepark zusätzlich Privatfirmen diese Reinigung – die Stadt gibt alleine für die Reinigung besagter Anlagen und Bereiche durch Fremdfirmen ca 500 TEUR/Jahr aus.
Es hilft leider alles nichts: Auf der einen Seite bieten wir als Stadt auch auf der Grundlage entsprechender Beschlüsse weitere Freizeitmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger für mehr Aufenthaltsqualität an; auf der anderen Seite fällt infolge dieser Nutzung automatisch auch immer mehr Müll an. Ein jüngster Appell des OB an die Bürgerschaft zu Beginn der Ferien (vgl. Artikel DK v. 29.07.2020), wegen Corona bedingter verstärkter Nutzung des öffentlichen Raumes an lauen Sommerabenden mehr Rücksicht zu nehmen und damit Vermüllung und Vandalismus zu vorzubeugen, kann hier nur ein Weckruf sein: Handeln müssen wir Alle, denn solch rücksichstloses Verhalten gegenüber Natur und Umwelt und die weitgehend fehlende Achtung und Rücksichtslosigkeit vor dem Gemeineigentum ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, an dem wir alle gemeinsam arbeiten müssen.“
Aber was kann getan werden? Christian Scharpf sieht die Lösung möglicherweise in einer Kombination aus mehreren Komponenten, also eine „Mischung aus gesellschaftlicher Aufklärung und Achtsamkeit, mehr Bewusstsein für eine saubere öffentliche Umgebung, professionelle und regelmäßige Kontrollen bis hin zu empfindlichen Sanktionen für Uneinsichtige?“
Foto: Archiv/Eröffnung des Highline Parks