Tradition – Pflasterzoll am Kreuztor
Jahrhundertealte Tradition wird fortgesetzt:
Förderverein Kreuztor sammelt Pflasterzoll für den guten Zweck
Von alters her wurde an den Stadttoren der sogenannte Pflasterzoll erhoben – eine Straßenbenutzungsabgabe. Damit wurde der Unterhalt der Straßen und Verkehrswege bezahlt. Bereits 2005 hat sich der Förderverein Kreuztor dieses alten Brauchs besonnen und sammelt, jeweils am Faschingsdienstag, auf freiwilliger Basis von den Verkehrsteilnehmern einen kleinen Obolus ein, die „Faschingsmaut“, die für den weiteren Innenausbau des Ingolstädter Wahrzeichens verwendet wird.
Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage an den damaligen Kaufmannsrouten von Nord nach Süd und von West nach Ost war Ingolstadt stets ein bedeutender Handelsplatz. Zölle und Abgaben wurden größtenteils bereits an den Stadttoren eingefordert. Wichtige Güter waren Salz, Wein, Eisen und Holz. Auch wenn diese nur durch die Stadt hindurch transportiert werden sollten, mussten sie wegen des Stapelrechts für einen gewissen Zeitraum hier gelagert und zum Verkauf angeboten werden.
Neben den Zöllen wurde auch „Pflasterzoll“ verlangt, man bezahlte damit den Unterhalt der benützten Straßen. Bei Lastfuhrwerken berechnete man den Zoll nach der Zahl der vorgespannten Pferde.
An diese mittelalterliche Mautgebühr erinnert der Förderverein Kreuztor jedes Jahr am Faschingsdienstag auf humorvolle Weise. Angetan in historischem Gewand bitten die Mitglieder des Vereins die in die Stadt einfahrenden Gespanne um eine freiwillige „Faschingsmaut“ für den weiteren Innenausbau des Kreuztors. Auch in diesem Jahr stehen die Torwachen wieder parat, am
Dienstag, 13. Februar 2024, von 10:00 bis 12:00 Uhr
Die ehrenamtlichen Spendensammler würden sich über eine vorherige Ankündigung der Aktion und eine Begleitung durch die Ingolstädter Medien freuen und laden herzlich zum Besuch am Kreuztor ein.
Der Förderverein Kreuztor hat sich 2003 gegründet und das Tor von der Stadt Ingolstadt angemietet. Mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen wird nach und nach der Ausbau des Torinneren finanziert, so wurden in den vergangenen Jahren beispielsweise Toilettenanlagen, Treppen, Elektroinstallationen und eine Heizung eingebaut, weitere Maßnahmen sind in Planung. Das Ziel des Vereins ist, das Kreuztor zu nutzen und es so für die Ingolstädter zugänglich zu halten; bei Ausstellungen, Lesungen und Führungen kann das Bauwerk regelmäßig besichtigt werden.
Übrigens: Alle Stadttore wurden früher bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen. Ein- und Auslass war dann nur in besonderen Fällen und meist gegen Entrichtung einer Sondergebühr möglich. Dieser Torschluss führte regelmäßig dazu, dass sich die umliegenden Wirtshäuser kurz zuvor schlagartig leerten, woher der Begriff „Torschlusspanik“ kommt …
Pressemitteilung: Förderverein Kreuztor Ingolstadt e.V.
c/o Michael Klarner, Jesuitenstraße 9, 85049 Ingolstadt
Fotos: Hartmann
Bildinformationen
- Kreuztor Maut: Hartmann