IG Metall fordert Zukunftskonzept für Schaeffler-Betrieb in Ingolstadt
IG Metall fordert Zukunftskonzept für Schaeffler-Betrieb in Ingolstadt
Mehr als 400 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel
Ingolstadt, 07.02.2023. Die Schaeffler Technologies AG & Co. KG in Ingolstadt fertigt derzeit
ausschließlich Komponenten für Verbrennungsmotoren, die nach dem Willen des EU-Parlaments in
absehbarer Zeit von umweltfreundlicheren Technologien ersetzt werden sollen. Das hat die Angst vor
dem wirtschaftlichen Aus und der Betriebsschließung geschürt. Deshalb setzen sich IG Metall und
Betriebsrat seit rund fünf Jahren für eine neue, zukunftsorientierte Produktstrategie ein – bislang
vergebens.
Nach all den Jahren sei den über 400 Beschäftigten die Ungewissheit über ihre berufliche Zukunft nicht
mehr zuzumuten. „Wir erwarten von der Unternehmensleitung endlich Entscheidungen, welche die
Arbeitsplätze am Schaeffler-Standort Ingolstadt sichern“, erklärt Carlos Gil, Geschäftsführer der IG Metall
Ingolstadt.
Gespräche mit der Konzernleitung gab es einige. Eine eindeutige Stellungnahme und ein klares Konzept
für Ingolstadt fehlt aber bis heute. „Wir wollen endlich die Zusage für ein Nachfolgeprodukt, das der
Mobilitätswende gerecht wird“, fordert der Betriebsratsvorsitzende Robert Lauffer. „Meine Kolleginnen
und Kollegen brauchen nach all der Zeit wieder eine Perspektive und Zuversicht.“
IG Metall und Betriebsrat hatten sich auch an die Politik gewandt und verschiedene Abgeordnete zur
Führung durch den Betrieb und zu Gesprächen vor Ort eingeladen. Man hatte gehofft, dass die Politiker
ihren Einfluss geltend machen und eine positive Entscheidung der Konzernleitung forcieren. „Es kann
doch nicht sein, dass der Konzern die Menschen hier jahrelang im Ungewissen lässt“, wettert der
zuständige Gewerkschaftssekretär Gerhard Stelzer. „Statt weiterer vager Lippenbekenntnisse brauchen
wir konkrete Lösungen und Sicherheit für die Beschäftigten!“
Aktuell scheint die Konzernleitung jedoch einen anderen Kurs zu steuern. Sie baut Beschäftigung an
anderen Standorten in Deutschland ab und verlagert Produktion ins Ausland. Die IG Metall setzt sich
dagegen vehement für die Erhaltung des Schaeffler-Standortes Ingolstadt ein. Die Entscheider dürften
sich nicht aus der Verantwortung stehlen, appelliert Carlos Gil. Das gelte gleichermaßen für die Politik.
„Es geht schließlich um die Zukunft von mehr als 400 Beschäftigten und deren Familien, aber auch um
die Wirtschaftsregion Ingolstadt. Wir werden uns jedenfalls mit allen Mitteln für das Fortbestehen von
Schaeffler Ingolstadt stark machen.“