Baustellenfahrt des Ingolstädter Stadtrats
Am Donnerstag, 19. September, setzte sich der Ingolstädter Stadtrat in einen Bus und unternahm die traditionelle, jährliche Baustellenfahrt. Wie in jedem Jahr, gab es auch heuer wieder zahlreiche Stationen. Schließlich lautet das Ingolstädter Motto schon seit längerem „Bauen, bauen, bauen“ – und zwar nicht nur Wohnungen.
Die Roßmühlstraße (mit MKKD & Hotel- und CongressCentrum), die Kita an der Gerhard-Hauptmann-Straße, die Grundschule Mailing, die Lessing-Grundschule, die Ostumgehung Etting und das GVZ-Betriebsrestaurant mit Parkplätzen standen 2019 im Fokus des Interesses.
„Wir fahren heute nicht jede Baustelle an, da wären wir in drei Tagen noch nicht fertig“, scherzte Oberbürgermeister Christian Lösel. Und obwohl Ingolstadt aktuell nicht mehr wachse (31.12.2018: 138.181 Einwohner & 31.08.2019: 138.130 Einwohner) laute die Devise dennoch weiterhin bauen, bauen, bauen. In den letzten Jahren war die Ingolstädter Bevölkerung pro Jahr um rund 1.400 Einwohner gewachsen. „Das werden wir heuer nicht erreichen“, prognostiziert Lösel. Man gehe momentan davon aus, dass es sich nur um einen kurzfristigen Dämpfer handele.
Roßmühlstraße mit MKKD & Hotel- und CongressCentrum (mit Begehung)
Die Roßmühlstraße ist seit dem 10. Mai komplett für den Verkehr gesperrt – die Sperrung wird voraussichtlich bis Ende 2020 andauern. Grund ist die nötige Verknüpfung zwischen Altstadt, Hotel- und CongressCentrum (erster Spatenstich im März 2018) und dem Museum für Konkrete Kunst und Design (MKKD) – die zwei letzteren befinden sich auf dem ehemaligen Gießereigelände aktuell in Bau. Mittlerweile ist die Straße schon gut 50 bis 60 Zentimeter tiefer gelegt. Am „Straßenrand“ sind Bauten zu sehen, die in Ingolstadt vermutlich seit über einem Jahrhundert nicht mehr zu sehen waren – da haben die Archäologen ganze Arbeit geleistet.
Im Frühjahr 2021 soll das Hotel- CongressCentrum, wenn alles gut läuft, fertiggestellt sein. 220 Hotelzimmer und ein Tagungsgebäude mit 6.000 m2 sollen den Standort dann aufwerten. „Es ist faszinierend, wie viel Stahl hier verbaut wird“, so Lösel. Seit Mai 2019 befindet man sich hier im Hochbau.
Das MKKD (Baubeginn 2016) soll 2020 (maximal 2021 bei weiteren Funden im Boden) eröffnet werden – daran hat auch eine enorme Kostenexplosion nichts geändert. Aktuell laufen hier die Tiefbauarbeiten. Einer der Gründe für die Zeitverzögerung war, dass während der Bauzeit festgestellt wurde, dass man von Mikrobohrpfählen auf Großbohrpfähle umsteigen muss. Dementsprechend musste neu ausgeschrieben werden. Mit einer Ausstellungsfläche von 2.000 m2 verdoppelt sich das MKKD im Vergleich zum bisherigen Standort an der Tränktorstraße.
Kita an der Gerhart-Hauptmann-Straße (mit Begehung)
Durch den Neubau der Kindertageseinrichtung entstanden in der Gerhart-Hauptmann-Straße 75 weitere Betreuungsplätze (in zwei Kindergarten- und eine Kinderkrippen-Gruppe). „Wir bauen Kitas am fließenden Band“, so Lösel. Eine Einweihungsfeier wird es geben, wenn die Kinder sich in der neuen Kita eingewöhnt haben.
Grundschule Mailing (mit Begehung)
Für die Grundschule Mailing wird ein Gebäude für die Mittagsbetreuung neu gebaut, das mit einem barrierefreien Übergang mit dem Bestandsgebäude (der Schule) verbunden wird. Das Gebäude in Stahlbetonbau mit Holzverkleidung steht bereits. Der Innenraum muss noch ausgebaut werden. Wenn alles gut läuft, kann die Mittagsbetreuung im Dezember in Betrieb genommen werden.
Lessing-Grundschule
Im Mai 2019 erfolgte endlich der symbolische Spatenstich für den Ersatzbau der Grundschule Gotthold Ephraim Lessing. Der Baubeginn hatte sich lange Zeit verzögert. Bereits 2009 zogen die ersten Klassen in Container um. Wenn der Ersatzbau fertig ist, soll aus der Grundschule eine Ganztagsschule mit Profil Inklusion werden. Das alte Gebäude wird abgerissen, sobald der Neubau bezogen ist. Wenn die Außenanlagen fertig sind (voraussichtlich im Winter 2022) ist das größte Schulbauprojekt abgeschlossen.
Seit dem Spatenstich hat sich einiges getan und das aufwendigste ist bereits geschafft: der Bodenaushub. (vr)
Ostumgehung Etting
Der Verkehr rund um Audi hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Vor allem im Norden von Audi sind zahlreiche neue Parkplätze geschaffen worden, die auch an das öffentliche Straßennetz angebunden werden müssen. Deshalb wird die Ostumgehung Etting, die 2000 eingeweiht worden war, auf vier Spuren ausgebaut. Ein Verkehrsgutachten hatte diesen Ausbau empfohlen.
Das Projekt auf circa 4,6 km Länge ist in vier Bauabschnitte unterteilt. Die Realisierung begann im September 2016 mit dem 3. Bauabschnitt (circa 1 km Länge, etwa 300 Meter westlich von AUDI Tor 8 bis südlich des Knotenpunkts N6 auf Höhe E.ON Umspannwerk – siehe Lageplan, untenstehende PDF). Für diesen Abschnitt hat man sich als erste Maßnahme entschieden, um der aktuellen Verkehrssituation dort zu begegnen und möglichst schnell das AUDI-Parkhaus T39 anzuschließen. Der 3. Abschnitt wurde 2018 abgeschlossen.
Aktuell läuft die Umsetzung des 4. Bauabschnitts, der sich vom Ende des 3. Bauabschnitts bis zum Knotenpunkt Ettinger Straße / Dr. Ludwig-Kraus-Straße erstreckt. Beginn war hier Ende 2017, die Fertigstellung soll Ende 2019 erfolgen. (id)
Der Untergrund unter der alten Ostumgehung Etting war mit Bauschutt verunreinigt, was noch einmal mehr Arbeit bedeutete als gedacht.
GVZ-Betriebsrestaurant und Parkplätze
Seit Anfang Juli 2019 ist das Betriebsrestaurant im Güterverkehrszentrum (GVZ) nahe des Audi-Werkgeländes eröffnet. Auf rund 2.100 m2 finden bis zu 300 Personen Platz – egal ob Audianer oder Nicht-Audianer. (vr)