Fieser Falter: Gefahr durch Eichenprozessionsspinner

Wer von Friedrichshofen auf der B13 in Richtung Gabel fährt, der bekommt sie zu sehen: Hinweise am Radweg, die vor Eichenprozessionsspinnern warnen. Diese Nachtfalter sind an sich nicht gefährlich, aber die Raupen mit ihren feinen Härchen haben es „in sich“. Jetzt im August sind die Falter zwar geschlüpft, die Gespinste mit den allergieauslösenden Brennhaaren sind aber weiterhin vorhanden.

Was ist so „fies“ am diesen Tierchen?

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners schützen sich vor ihren Fraßfeinden mit unzähligen feinen Brennhaaren. Diese Brennhaare können eine ernste gesundheitliche Gefahr für Menschen und Tiere darstellen, da sie allergische Reaktionen auslösen können. Die Bildung der Brennhaare an den Raupen erfolgt bereits ab Mai. Nach der Verpuppung der Raupen können die Härchen aus den angefertigten Gespinsten vom Wind in die Umgebung getragen werden. Besonders unter den Nestern können Menschen leicht mit den Haaren in Berührung kommen, wenn sie an befallenen Bäumen vorbeispazieren. Zudem bleiben die Haare auch nach der Verpuppung lange Zeit giftig.

Gut erkennen lassen sich die Eichenprozessionsspinner wenn sie sich im Frühsommer abends aus ihren Gespinsten in einer Prozession entlang der Baumstämme in die Baumkrone zu den Fraßstellen begeben. Die Nester des Eichenprozessionsspinners werden Ende Mai/Anfang Juni am Stamm, in Astgabeln oder an Ästen gesponnen. Ab Juli/August erfolgt dann das Verpuppen der Raupen und der Schlupf der Falter.

Zu viele Raupen, zu wenig Fressfeinde

Der Eichenprozessionsspinner ist nicht nur in Eichenwäldern, sondern auch an Eichen des innerörtlichen Grüns wie in Siedlungen, Parks, auf Spielplätzen und an Schulen zu finden. Zu den natürlichen Feinden des Eichenprozessionsspinners gehören Vögel wie der Kuckuck oder der Pirol und räuberische Insekten, z.B. Puppenräuber, Raubwanzen oder Parasitoide wie Schlupfwespen. Eine ausreichende natürliche Reduktion der Prozessionsspinner ist ihnen bei Massenvermehrungen aber nicht möglich.

Eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sollte laut Umweltamt unbedingt dort erfolgen, wo Menschen direkt betroffen sein können. Insbesondere in Parkanlagen, Kindergärten, Schulen, Bädern und dergleichen. Wegen der gesundheitlichen Belastung und der notwendigen Technik sollte die Bekämpfung oder Beseitigung nur durch Fachleute mit spezieller Schutzausrüstung durchgeführt werden. Raupen und Gespinste dürfen dabei auf keinen Fall berührt werden! Dies gilt ganz besonders für Kinder. Auch in den Wintermonaten ist von den Gespinsten Abstand zu halten, da die gesundheitliche Gefährdung auf Grund der langen Haltbarkeit der Haare fortbesteht. Nach Kontakt mit Raupenhaaren sind ein sofortiger Kleiderwechsel und ein gründliches Duschbad mit Haarreinigung empfehlenswert. Bei erheblichen allergischen Reaktionen sollte der Arzt aufgesucht werden.

Bitte melden Sie diese deshalb auch jetzt noch an das städtische Gartenamt und bei Waldflächen an das städtische Forstamt. Auskünfte erteilt auch die untere Naturschutzbehörde des Umweltamts der Stadt Ingolstadt. Zudem informiert ein Faltblatt über den Eichenprozessionsspinner, das unter anderem auf der städtischen Internetseite abrufbar ist. https://www.ingolstadt.de/?object=tx%7c3052.293.1

 

Kontakte:

Forstamt 0841/305-2590

Gartenamt 0841/305-1936

Umweltamt 0841/305-2553