So geht Pkw-Maut!
Der Förderverein Kreuztor hat Autofahrer zur Kasse gebeten.
Dass diese Maut funktioniert, ist nicht zuletzt dem beherzten, wenn nicht sogar nachdrücklichen Einsatz von Brigitte Fuchs zu verdanken. Kaum nähert sich an diesem Faschingsdienstag ein Auto dem Ingolstädter Kreuztor, wird es von den mit Hellebarden bewaffneten Wachen gestoppt.
Und dann schreitet Brigitte Fuchs zur Tat. Sie deutet den Insassen unmissverständlich an, dass sie das Fenster herunter kurbeln sollten. „Alle mit einem großen Auto müssen Maut bezahlen,“ betont sie und fügt hinzu „Und Neuburger erst Recht!“ Und so rückt der Herr am Steuer des SUV aus Neuburg einige Euro heraus. Mit diesen teilweise bewaffneten Maut-Eintreibern verscherzt man es sich besser nicht. Hier könnte Verkehrsminister Andreas Scheuer noch etwas dazu lernen in Sachen Maut-Effizienz. Die Abgabe ist schließlich freiwillig.
Eine Fanfare für großzügige Spender
Das Geld, das hier „eingetrieben“ wird, dient einem ganz bestimmten Zweck. Die Spenden sollen dem Erhalt des historischen Kreuztors dienen. Deshalb ist es auch der Förderverein Kreuztor, der hier seit dem Jahr 2005 den Faschingsdienstag dazu nutzt, den Autofahrern ein paar Euro „abzuknöpfen“. Die allermeisten spenden bereitwillig. Und wenn mal ein Geldschein in die Kreuztorkasse wandert, dann spielt Oswin Dotzauer auf seinem Horn eine Fanfare.
Es wird im Übrigen nicht zwischen E-Autos und konventionell betriebenen Fahrzeugen unterschieden, wohl aber zwischen Schanzern und Auswärtigen. Letztere werden besonders nachdrücklich um eine Abgabe gebeten.
Der Förderverein Kreuztor hat sich 2003 gegründet und das Tor von der Stadt Ingolstadt angemietet. Mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen wird nach und nach der Ausbau des Torinneren finanziert, so wurden in den vergangenen Jahren beispielsweise Toilettenanlagen, Treppen, Elektroinstallationen und eine Heizung eingebaut, weitere Maßnahmen sind in Planung. Das Ziel des Vereins ist, das Kreuztor zu nutzen und es so für die Ingolstädter zugänglich zu halten; bei Ausstellungen, Lesungen und Führungen kann das Bauwerk regelmäßig besichtigt werden.