Der Weg zur Nachhaltigkeit
… scheint ein steiniger zu sein. Zumindest kam dieser Eindruck auf, als der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch über die geplante Agenda „Nachhaltige Stadt Ingolstadt – Lebenswerte Stadt Ingolstadt“, deren Grundsatzbeschluss ein Ziel des Stadtrates ist, diskutierte. Das ist aber auch gut so. Schließlich ist Nachhaltigkeit ein komplexes Thema, mit vielen einzelnen Komponenten aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem, die nicht über einen Kamm geschoren werden können.
Deshalb liegen derzeit schon zahlreiche Zusatzanträge der verschiedenen Stadtratsfraktionen vor, die es alle zu berücksichtigen gilt. Außerdem soll eine geplante Bürgerbeteiligung Aufschluss darüber geben, was die Bürgerinnen und Bürger in Sachen Nachhaltigkeit von der Stadt erwarten und was sie sich wünschen. Man war sich einig, dass man den Bürgern keinesfalls vorgreifen wolle. Alle gesammelten Anträge, Vorschläge und Bürgeranliegen – von denen in den nächsten Monaten wohl noch einige eintrudeln werden – müssen natürlich von den entsprechenden Ämtern ausreichend auf ihre Machbarkeit und Vereinbarkeit geprüft werden.
„Wir müssen aber nicht alles neu erfinden. Schließlich gibt es genügend Städte, die es bereits vorgemacht haben“, betont Manfred Schuhmann (SPD). Als Beispiele wurden im Gremium unter anderem Münster und Augsburg genannt. „Als Richtlinie gibt es außerdem noch die 17 Nachhaltigkeitsziele vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, ergänzt Lösel.
17 Nachhaltigkeitsziele
- Keine Armut
- Kein Hunger
- Gesundheit und Wohlergehen
- Hochwertige Bildung
- Geschlechtergleichheit
- Sauberes Wasser und Sanitäranlagen
- Bezahlbare und saubere Energie
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
- Industrie, Innovation und Infrastruktur
- Weniger Ungleichheiten
- Nachhaltige Städte und Gemeinden
- Nachhaltige/r Konsum und Produktion
- Maßnahmen zum Klimaschutz
- Leben unter Wasser
- Leben an Land
- Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
- Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Eine „enkeltaugliche“ Zukunft – das ist das Ziel hinter Nachhaltigkeitsdiskussionen. Deshalb waren sich die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses letztendlich größtenteils einig, dass alle gegenwärtigen (und zukünftigen) Anträge, die das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen, gleichwertig mit dem Grundsatzbeschluss auf den Weg geschickt und im Agenda-Prozess von Fachleuten geprüft werden sollen.
„Es war gut, heute darüber zu sprechen und es hat sich eine sinnvolle Diskussion entwickelt. Jetzt kann die Bürgerbeteiligung kommen, ohne dass wir den Bürger ausgehebelt haben“, hielt Lösel als Fazit fest.