LGS: steigende Besucherzahlen nach Wegfall der Anmeldepflicht
Dass die Landesgartenschau 2021 nie an die Besucherzahlen einer Corona freien LGS kommen würde, stand von Anfang an fest. „Trotzdem war es eine richtige und gute Entscheidung, zu öffnen,“ betonte Oberbürgermeister Christian Scharpf bei der „Halbzeit-Pressekonferenz“ der LGS. Von rund 700 000 Besuchern war man in einem normalen Jahr ausgegangen, nun sind es zur Hälfte der Laufzeit 175 000 Besucher (übrigens im Schnitt das jüngste Publikum einer Gartenschau).
OB Scharpf konnte allerdings ein steigendes Besucherinteresse vermelden: „Seitdem die Pflicht zur Anmeldung weggefallen ist, steigen die Zahlen deutlich an und auch die Reisebusse ziehen an.“ In den vergangenen drei Wochen waren es allein 43 500 Besucher. Der Tag mit den meisten Gästen war der 18. Juli, hier kamen 5500 Personen auf das LGS-Gelände. Dabei kommt der Großteil der Besucher aus Ingolstadt und dem Umland: „Das zeigt mir, wie beliebt diese Gartenschau hier ist,“ so Scharpf. Er sieht darin das Konzept bestätigt, hier einen Park für die Bewohner und Arbeitnehmer in der Umgebung zu schaffen. „Die Besucherterrasse wird zu einem zentralen Ort der Begegnung werden,“ so der OB. Sechs Kilometer beleuchtete Fuß- und Radwege würden das Gelände ebenfalls aufwerten und der Wasserspielplatz gelte jetzt schon als Anziehungspunkt. „Mir hat ein Besucher gesagt, er sei schon vier mal da gewesen und entdecke immer noch etwas Neues.“ Er sprach seinen Dank dem Team der LGS aus, das so viel Herzblut investiert hat.
Diesem Dank schloss sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber an („So eine LGS ist kein Kindergeburtstag“). Sie lobte die einzigartige und wundervolle Gartenschau unter erschwerten Bedingungen und meinte „Ingolstadt kann´s einfach.“ Gerade die Pandemie hätte einem vor Augen geführt, wie wichtig Erholungsräume in der Stadt seien. Die Landesgartenschauen fungierten als Instrument für nachhaltige Stadtentwicklung und sorgten auch für zukunftsweisenden Input. „Jeder einzelne sollte mithelfen,“ betonte Kaniber. Dabei dürfe keine Stigmatisierung der Landwirtschaft stattfinden, meinte die Landwirtschaftsministerin.
„Sie haben die Herausforderungen gemeistert“, meinte Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, mit Blick auf die Ingolstädter LGS. „Landesgartenschauen haben Zukunft, das sieht man auch in Ingolstadt.“ Und LGS-Geschäftsführer Maximilian Heyland erklärte: „Wir standen vor Herausforderungen, vor denen noch keine Gartenschau stand.“ Die Corona bedingte Verschiebung, Kurzarbeit, Neuverhandlungen von Verträgen – all das musste gestemmt werden. Gegenüber IN-direkt schloss der Geschäftsführer auch aus vertraglichen und organisatorischen Gründen eine Verlängerung der Landesgartenschau in Ingolstadt aus. Am 4. Oktober soll pünktlich mit dem Rückbau begonnen werden.
Im Anschluss an die Pressekonferenz begaben sich Ministerin Kaniber, OB Scharpf (beide in der Rikscha von Bernd Rachner), Gerhard Zäh und die beiden LGS-Geschäftsführer zum Pavillon des bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Dort gabs Blümchen für die Ministerin – und sie wiederum hatte lobende Worte für Werner und Elisabeth Blech aus Gaimersheim. Das Ehepaar kümmert sich um den Pavillon und ist fast täglich vor Ort: „Wir haben den Pavillon schon im vergangenen Jahr betreut, auch über den Winter,“ so Elisabeth Blech. Jetzt ist die – endlich geöffnete – Gartenschau für sie ein tolles Erlebnis. „Wir sind auch schon abends hier gesessen und haben es genossen.“
Fotos: Arzenheimer