Bienen, brigk und Bügeleisen
Was man nicht so alles dazu lernt, an einem Nachmittag auf der Landesgartenschau. Ohne Corona wäre für diesen Tag das große Sommerfest geplant gewesen. Und bedrohlich dunkle Wolken sorgten auch nicht gerade für Sommerfeeling. Dennoch tummelten sich am Samstag nicht nur tausende Besucher, sowie Aussteller und Fachleute auf dem Gelände, sondern auch kuriose Gestalten. Tiere, die sich bei näherer Betrachtung als Fahrradbestandteile entpuppten:
Ganz andere, echte Superwesen, standen im Mittelpunkt auf dem Gelände von „Inspiration Landwirtschaft“. Hier waren die Imker des Imkervereins Ingolstadt am Wer „Wir bezeichnen uns als fliegende Landwirtschaft,“ erklärte Erich Preuß vom Imkerverein. Schließlich gehört die Imkerei zur Urproduktion, denn seit jeher haben Menschen den Bienen ihren Honig (und weitere wertvolle Bienenprodukte) „abgeluchst“.
„Wenn man zu den Bienen geht, muss man mit sich im Reinen sein. Die Bienen merken das,“ meinte Ferdinand Bugany, erster Vorsitzender des Imkervereins. Dann erläuterte er den Besuchern die Funktionsweise eines Bienenstocks und die Arbeit des Imkers. Und so wurde anschaulich die Frage beantwortet, wie der Honig schließlich ins Glas kommt:
Übrigens: Bienen lassen sich tatsächlich streicheln. Und die mit dem blauen Punkt, das ist die Bienenkönigin, die vom Volk für diesen Job bestimmt wird. Drei Bienenvölker hat der Imkerverein, dessen Lehrbienenstand sich in Oberhaunstadt befindet, auf der LGS platziert. Insgesamt befinden sich über 1000 Völker im Besitz der rund 230 Vereinsmitglieder – die Zahl der Mitglieder ist übrigens stetig steigend. Das Imkern erfreut sich zunehmender Beliebtheit. (Mehr: http://www.imkerverein-in.de)
Warum wegwerfen, wenn man es reparieren kann
Auf dem Stadtlabor-Gelände im Süden die LGS präsentierte sich das Reparatur Café Ingolstadt. Und der Blick des Besuchers fiel sogleich auf ein Bügeleisen – eines mit sichtbar lädiertem Stromkabel. „Erst wird mit Hansaplast überklebt, dann löst sich irgendwann die Isolierung auf und am Ende wird das Bügeleisen weg geschmissen, dabei stecken noch 99,8 Prozent wertvolle Rohstoffe darin,“ erklärt Peter Stumm. „Wir zeigen, wie man so etwas wieder instand setzt.“ Beim Bügeleisen kann man eigentlich ganz einfach ein neues Stromkabel befestigen – man muss nur wissen wie. Und das passende Werkzeug sollte vorhanden sein. Genau das bietet das Reparatir Café. Hier wird Hilfe geleistet, es werden Tipps zum Reparieren von Gebrauchsgegenständen gegeben und Hinweise auf Bezugsquellen für Ersatzteile und mehr gegeben.
Es gehe dabei nicht darum, die Hersteller zu „strafen“, sondern sie zu beeinflussen: Reperaturfreundliche Haushaltsgeräte, Elektronikartikel oder Spielzeuge werden von den Mitgliedern der Initiative empfohlen. Apropos empfehlen: Auf der Webseite www.ifixit.com tauschen sich die Reperateure untereinander aus – hier finden auch „Einsteiger“ wichtige Tipps. „Man kann viele Leute für so was begeistern“, stellt Peter Stumm fest. Die Teilnehmer beim Ingolstädter Reparatur Café treffen sich ab September wieder regelmäßig jeden ersten Samstag im Monat im Bürgerhaus Neuburger Kasten.
Die Region als Laserschnitt
Im Pavillon der Region stand ebenfalls die Technik im Vordergrung – hier wurde nicht reparert, sondern gelasert. Der brigk Makerspace – Ingolstadts offene Werkstatt für Tüftler und Techies – hatte einen Lasercutter dabei. Hier konnte sich jeder, der wollte, kostenlos die Umrisse der Region Ingolstadt aus einer Holzplatte schneiden lassen und der Laser markierte und bezeichnete dazu noch den gewünschten Ort. Fertig war der individuelle Kühlschrankmagnet. (Mehr: https://brigkmakerspace.digital/)
Alle Infos zur Landesgartenschau finden Sie unter www.ingolstadt2020.de
Das Programm im Pavillon der Region gibt’s unter https://programm.region-wir4.de/