Die Rettungsschwimmer von Ingolstadt
Als die Rettungsschwimmer von Ingolstadt könnte man sie ohne Zweifel bezeichnen: Die Mitglieder der Wasserwacht Ingolstadt, die Teil des Bayerischen Roten Kreuzes sind. Für ihr großes Engagement in der Lebensrettung in und am Wasser in der Region, wurden die über 900 Mitglieder und rund 70 Aktiven mit dem 18. Ingolstädter Sozialpreis durch den Rotary Club Ingolstadt ausgezeichnet. Die damit verbundene finanzielle Förderung wird für die Anschaffung eines eigenen, für den Ingolstädter Baggersee vorgesehenen Rettungsbootes verwendet. Bisher mussten die eingesetzten Boote immer aufwendig zum Einsatzort transportiert werden.
In der Wachstation an der Reiserhütte am Baggersee wird so nun in Zukunft permanent ein Rettungsboot vor Ort sein können. Besetzt ist die Wache insbesondere an den Wochenenden und Feiertagen in der Kernzeit zwischen 13.00 und 18.00 Uhr erläutert Alexander Wecker, der 39-jährige Leiter der Wasserwacht. Er hat als Kind schon sein Rettungsschwimmer Abzeichen gemacht und ist hauptberuflicher Feuerwehrmann, der sich auch in seiner Freizeit der Lebensrettung in der Wasserwacht verpflichtet hat. Neben der Wasserrettung, die zum Glück nur selten vorkommt, steht dabei auch die Versorgung von Hilfsbedürftigen und Verletzten rund um die Seen im Fokus der Aufgaben. Dazu zählen gestürzte Fahrradfahrer ebenso wie verletzte Volleyball Spieler. Der Weg über das Wasser ist dabei in den meisten Fällen der schnellste, um am Einsatzort sein zu können. Eine komplette Badeaufsicht kann aufgrund der Größe des Baggersees dabei nicht erbracht werden.
Zusätzlich zur Wache an den Seen steht die Wasserwacht auch als Schnelleinsatzgruppe 24 Stunden 7 Tage die Woche das ganze Jahr über bereit, Menschen in Notlagen zu helfen. Drei Fahrzeuge mit drei Rettungsbooten stehen zusammen mit 30 Einsatzkräften zur Verfügung, erklärt Alexander Wecker. Davon sind 12 Taucher und 10 Signalleute, die von Land aus die Taucher führen. Per Handy App kann er dabei einsehen, wer seiner Leute wie und wann zur Verfügung steht. Dabei wird auch mit den anderen Wasserwacht Standorten aus der Region und dem THW und der Feuerwehr zusammen gearbeitet, die bei einer Alarmierung auch immer hinzugerufen werden. Zum Glück gab es dieses Jahr erst zwei Lebensrettungseinsätze: Einer in Neuburg und einer in Landershofen bei Eichstätt.
Um diese Aufgaben bewältigen zu können ist die Ausbildung zum Rettungsschwimmer Grundvoraussetzung. Darauf aufbauend werden die Mitglieder der Wasserwacht auch zum Bootsführer und/oder Taucher geschult. Als Wasserretter sind die Aktiven der Wasserwacht gleichzeitig auch Sanitäter, die weit über die normalen Erste-Hilfe-Kenntnisse hin ausgebildet sind. Nachwuchssorgen muss sich die Wasserwacht dabei zum Glück nicht machen.
Der nächste Kurs zum Wasserretter im August ist mit 12 Interessenten schon wieder ausgebucht. Wer dennoch einmal hineinschnuppern möchte, in die Welt der Rettungsschwimmer von Ingolstadt, kann sich jederzeit unter info@wasserwacht-ingolstadt.de für ein Praktikum melden.
TIPPS der Wasserwacht
- Kinder beaufsichtigen und Schwimmhilfen verwenden
- Kopfbedeckung und Sonnenschutz verwenden
- Nicht überhitzt oder alkoholisiert ins Wasser gehen
- Parallel zum See schwimmen
- Nicht Kopf voraus in den See springen (besonders am Ufer)
- Abstand halten und auf Stand-Up Paddler achten
- Ausgewiesene Parkplätze verwenden und Rettungswege freihalten
- Gegenseitige Rücksichtnahme und Umweltbewusstsein
- Im Notfall die 112 wählen, Rettungsring verwenden und auf Eigenschutz achten
- Rettungsring Nummern und „What 3 Words App“ zur Ortsbestimmung verwenden
Fotos: Kurka