„Mutti kommt auch gerne nach Ingolstadt“
Mutti kommt auch gerne nach Ingolstadt! …insbesondere, um mal wieder ihre Tochter zu sehen, aber auch um die Landesgartenschau in Ingolstadt zu besuchen. Dort arbeitet nämlich Ulrike Engelhardt (46 Jahre aus Chemnitz) als hauptverantwortliche Eventmanagerin bei Polster Catering. Sie sorgt für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher und natürlich auch dafür, dass der Laden und alles was dazu gehört reibungslos läuft. Ingolstadt ist bundesweit die 17. Gartenschau die sie betreut, wir sprechen also mit einem Profi:
Frau Engelhardt, in der Blumenhalle ist es bis auf uns beide gerade ziemlich leer hier im Gastrobereich, man merkt aber deutlich, alles wartet nur auf das Öffnungssignal, Sie sitzen schon in den Startlöchern, es kann bald losgehen. Wie muss man sich die Vorbereitungen für eine solche Aufgabe vorstellen?
Ulrike Engelhardt: Vor der Gartenschau ist immer nach der Gartenschau. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Oktober geht es bereits an die Vorbereitungen für die nächste Schau, Personal akquirieren, passendes Equipment bestellen, also mindestens ein Vierteljahr Vorlauf und dann nochmals einen Monat um alles vor Ort vorzubereiten.
Haben Sie während einer Gartenschau auch mal Zeit für sich und die Familie?
Also am Anfang ist das schon eine 7 Tage Woche für mich, vor allem um die einzelnen Stände ins Laufen zu bringen. Zum Teil haben wir ja ganz neues Personal, Quereinsteiger die wir vor Ort suchen, die müssen erstmal die Feinheiten lernen und sich an die Abläufe gewöhnen.
Was sind neben einer gewissen Stressresistenz die wichtigsten Eigenschaften, die ein Bewerber mitbringen muss?
Vor allem die Liebe im Umgang mit Menschen und Kommunikationsfreude, alles andere ist erlernbar.
Was unterscheidet Ingolstadt – außer Corona – aus Ihrer Sicht von den bisherigen Gartenschauen die Sie betreut haben?
Zunächst grundsätzlich die Größe. In kleineren Gemeinden ist die Verbundenheit der Bürger zu Ihrer Gartenschau doch größer. In großen Städten mit guter Infrastruktur ist es vielleicht ein bisschen schwerer für den einzelnen, sich damit zu identifizieren. Gastronomisch versuchen wir natürlich auf die Region einzugehen, was sind die Spezialitäten, was gibt es Besonderes. Zu einem großen Teil umfasst unser Angebot eine regionale aber auch saisonale Küche.
Wie sehr wird der regionale Lieferant einbezogen? Gibt es kleine Lieferketten?
Natürlich! Vor allem bei Obst und Gemüse legen wir großen Wert auf nahegelegene und kompetente Partner. In Ingolstadt liegt der regionale Anteil bei ca. 70%.
Auch wenn noch nicht der ganz große Ansturm auf Ihre Gastronomie erfolgt ist, haben Sie bereits jetzt Feedback, müssen Sie noch nachsteuern?
Zunächst wollen wir erst mal die Hauptgastronomie in der Blumenhalle öffnen, um unsere selbstpanierten Schnitzel und auch den hausgemachten Kartoffelsalat anbieten zu können.
Das Novum in Ingolstadt besteht ja in der Kombination von Gastronomie und Blumenhalle.
Als ich vor Jahren angefangen habe war die Gastronomie ein reines Festzelt, das hat sich mittlerweile gewandelt, aber Ingolstadt ist hier schon besonders! Die Symbiose hier hat ein eigenes Level!
Ab und zu kommen Sie am Tag sicher auch raus ins Gelände. Haben Sie schon einen eigenen Lieblingsort für sich entdeckt?
Der Beitrag aus Foshan liegt zwar mitten im Gelände, man hat hier aber trotzdem einen richtigen Ruhepol. Ich bin ein bisschen fernöstlich angehaucht, das gefällt mir sehr gut!
Was kommt für Sie persönlich nach Ingolstadt? Die 18. Gartenschau oder mal Lust auf ganz was Anderes?
Aktuell noch nichts Konkretes. Obwohl es schon anstrengend ist, immer für 7 oder 8 Monate von zuhause weg zu sein.
Unser Fazit: Für einen Spargel in der Blumenhalle ist es wohl zu spät, aber auf den Kartoffelsalat sind wir gespannt!
P.S: Die Gastronomie in der Blumenhalle hat inzwischen geöffnet. Infos zur Gartenschau unter www.ingolstadt2020.de