Zum Tod von Joachim Genosko: Ein Mann aus der Mitte des Volkes
Der unerwartete Tod unseres geschätzten Kollegen und ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Prof. Dr. Joachim Genosko hat uns tief getroffen. Wir trauern um ihn und werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Joachim Genosko kam im Oktober 2000 als Nachrücker in den Ingolstädter Stadtrat. Er hat sich in kürzester Zeit vollumfänglich und detailliert – wie es seine Art war – in die Aufgaben eines Stadtrats im Rahmen der CSU-Fraktion eingearbeitet. Von Anfang an setzte er dabei klare politische Akzente für die Bürgerinnen und Bürger. Von 2006 bis 2016 vertrat er souverän die Interessen der Fraktion als Fraktionsvorsitzender.
Ohnehin galt dem städtischen Verkehrsentwicklungsplan sein besonderes Interesse. Gerade auch in Verbindung mit der Entwicklung des ÖPNV, dessen Fahrplan, seine Linien und Besonderheiten Joachim Genosko wie kein anderer kannte, wirkte er auf die zunehmenden Bedürfnisse einer wachsenden Großstadt ein. Dabei war er nicht nur von theoretischem Wissen geleitet, er war überzeugter Nutzer der Busse der INVG und machte sich dadurch stets ein aktuelles persönliches Bild.
Als geachteter Wirtschaftsprofessor hatte der gebürtige Niederbayer fortwährend die Arbeitsplätze und den Wohlstand in unserer Stadt im Blick. Joachim Genosko gab hierbei regelmäßig zukunftsgerichtete Impulse für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Heimatstadt. So war er der Erste, der in seiner Haushaltsrede das Audi-Konfuzius-Institut dem Stadtrat vorschlug. Seine arbeitsmarktpolitischen Analysen ergänzten die vielfältigen Maßnahmen der Wirtschaftsförderung der Stadt Ingolstadt. Seine Stärken lagen dabei im persönlichen Kontakt mit der Stadtgesellschaft und den Bedürfnissen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Joachim Genosko blieb dabei stets mit beiden Beinen fest auf dem Boden.
Neben diversen Baugebieten und Bauprojekten setzte Joachim Genosko einen besonderen Akzent in seinen Bemühungen auf den Audi Bahnhalt. Von anderen vorgeschlagen, war es insbesondere sein Verdienst, dass die komplexe politische Umsetzung schlussendlich gelang.
Sein kulturelles Engagement rundete Joachim Genosko als langjähriger Präsident der Simon-Mayr-Gesellschaft mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Neubau des Museums für Kunst und Design ab. Dabei hatte er stets die Interessen der Kulturschaffenden im Blick.
Joachim Genosko war ein Mann aus der Mitte des Volkes. Er pflegte seinen wöchentlichen Stammtischbesuch, war in diversen Schafkopfrunden gern gesehener Gast und stets ein kompetenter und angenehmer Gesprächspartner. Auch in diffizilen politischen Auseinandersetzungen und härteren Diskussionen bewies er neben einer ihm eigenen Standfestigkeit, viel Verständnis und Empathie auch für seine politischen Mitstreiter.
Joachim Genosko war ein geselliger, humorvoller Fraktionskollege, den so schnell nichts aus der Ruhe brachte und der selbst über einen Artikel mit der Überschrift „Professor Sturschädel“ noch lächeln konnte.
Partei und Fraktion sind unserem langjährigem Mitglied und Kollegen zu besonderem Dank verpflichtet. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten seiner Familie, den Angehörigen und Freunden.
Alfred Grob, MdL
Fraktionsvorsitzender
Foto: Archiv/Rössle