Samentütchen aus dem Arzneipflanzengarten bestellen
Weil der Museumsshop aufgrund des Lockdowns nach wie vor geschlossen ist, versendet das Deutsche Medizinhistorische Museum nun auf Anfrage Samen aus dem Arzneipflanzengarten per Post.
Der Arzneipflanzengarten hinter der Alten Anatomie gehört zu den schönsten Orten Ingolstadts. Einst lernten Medizinstudenten dort, im hortus medicus der Bayerischen Landesuniversität, das Aussehen und die Wirkungsweise der Arzneipflanzen kennen. Heute vermittelt der Garten immer noch den aktuellen Stand der Wissenschaft, denn die Arzneipflanzen sind nach modernen Wirkstoffgruppen angeordnet. Vor allem aber bietet die Anlage hinter dem Museumsgebäude eine Oase der Ruhe am Rande der Altstadt, einen Ort zum Schlendern zwischen den Beeten, einen Platz zum Verweilen und Plaudern im Café hortus medicus. Und so manche Gartenfreunde nehmen sich zur Erinnerung ein Tütchen mit Arzneipflanzensamen mit, um in ihrem eigenen Garten ein Hortus-medicus-Eck anzulegen.
Die Ernte dieser Samen gehört zu den Aufgaben der Volontärin Greta Butuci. „Je nach Pflanzenart kann es ganz schön mühsam sein, die Samenstände zu gewinnen“, erzählt sie. „Und damit ist es noch nicht getan. Anschließend trockne ich die Samenstände in tiefen Tellern und hole dann die Samen heraus.“ Erst wenn diese ganz trocken sind, werden sie portionsweise für den Verkauf abgefüllt. Die Samentütchen bieten auch Tipps zum Anbau, zur medizin(histor)ischen Bedeutung und der heutigen Verwendung der jeweiligen Pflanze.
Doch ausgerechnet jetzt, wo der Schnee geschmolzen ist und es im grünen Daumen juckt, liegen die Samentütchen hinter Schloss und Riegel. „Wir wissen nicht, wie lange der Lockdown noch dauert“, so Museumsdirektorin Marion Ruisinger. „Aber die Pflanzen scheren sich nicht um Corona. Die Samen müssen bald in die Erde, sonst wird es zu spät für dieses Jahr.“
Die ersten Anfragen haben das Museum bereits erreicht. Aus diesem Grund gibt es ab sofort die Möglichkeit, die Samentütchen per Telefon oder E-Mail zu bestellen. Der Versand erfolgt per Post mit beigelegter Rechnung. Solange der Vorrat reicht. Mehr Informationen und die aktuelle Pflanzenliste findet man auf der Website des Museums unter www.dmm-ingolstadt.de/shop.
Fotos: DMMI