Hin und weg: Große Pendelbereitschaft in der Region
„Die räumliche Mobilität von Arbeitskräften gilt als ein wichtiger Ausgleichsmechanismus, um regionale Unterschiede zwischen der Arbeitskräftenachfrage und dem Arbeitskräfteangebot auszugleichen. Neben beruflich bedingten Umzügen ist hier vor allem das Pendeln ein sehr wichtiger Faktor. In unserer Region ist die Bereitschaft zu pendeln sehr ausgeprägt“, erklärt Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt
Stadtgebiet Ingolstadt und die Landkreise – große Unterschiede
Nach den Ergebnissen der jüngsten Pendlerstatistik wohnten zum Stichtag 30. Juni 2020 insgesamt gut 221.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region 10, rund 180 mehr als ein Jahr davor und gut 30.000 mehr als noch am 30. Juni 2013.
„Noch deutlicher fiel die Steigerung bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen aus. Waren es 2013 noch 191.000, stieg die Zahl innerhalb von sieben Jahren um etwas über 33.000 auf gut 224.000“, erklärt Peter Kundinger. Im Vorjahresvergleich sank das Arbeitsplatzangebot in der gesamten Region allerdings erstmals nach langer Zeit wieder um etwa 2.000.
Innerhalb der Stadtgrenzen Ingolstadts arbeiten täglich 104.462 Beschäftigte sozialversicherungspflichtig, ihren Wohnsitz haben hier aber „nur“ 62.585. Gut 41.500 Ingolstädter haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Stadtgebiet. 62.890 kommen von außerhalb zur Arbeit ins Stadtgebiet, 21.062 verlassen täglich das Stadtgebiet, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, bevorzugt Richtung Eichstätt (7.082), Pfaffenhofen (3.502) und nach München (3.356).
Wesentlich anders stellt sich die Situation im Landkreis Eichstätt dar: Hier wohnen fast 57.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, es arbeiten aber „nur“ etwa 41.500 in der Altmühlregion. Während gut 19.600 „Auswärtige“ zur Arbeit in den Landkreis pendeln, kommen ihnen täglich 35.800 entgegen, die als Auspendler unterwegs sind, in erster Linie nach Ingolstadt (25.264), Pfaffenhofen (1.812), München (1.556) und Neuburg-Schrobenhausen (1.159). 21.849 Menschen wohnen und arbeiten im Landkreis Eichstätt.
Ähnlich die Situation im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Während dort beinahe 43.200 Beschäftigte ihren Wohnsitz haben, sind es auf den Arbeitsort bezogen fast exakt 10.000 Menschen weniger. Täglich verlassen 21.976 den Landkreis (gegenüber 11.947 Einpendlern), am meisten nach Ingolstadt (8.750), Pfaffenhofen (3.109), München (1.879) und Richtung Eichstätt (1.860). 21.188 Bürgerinnen und Bürger haben sowohl ihren Wohn- als auch ihren Arbeitsort im Landkreis.
Auf dem Areal des Landkreises Pfaffenhofen hatten am 30.06.2020 knapp 44.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort, wohnhaft sind hier allerdings beträchtlich mehr, nämlich 57.686. Knapp 21.800 Menschen passieren täglich die Landkreisgrenze, um in Pfaffenhofen und Umgebung zu arbeiten. Dem gegenüber stehen 34.586 Arbeitnehmer, die außerhalb beschäftigt sind und täglich in erster Linie nach Ingolstadt (11.162), München (10.343), Freising (2.201) und Eichstätt (2.104) zur Arbeit fahren. 23.100 Beschäftigte leben und arbeiten im Landkreis Pfaffenhofen.
Pendlerkommunen
Als wahre Pendlerkommune erweist sich im Landkreis Eichstätt der Markt Gaimersheim. 4.733 Auspendlern kommen täglich 9.630 Einpendler entgegen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen herrscht – abgesehen von den beiden Stadtkommunen – in Karlskron die meiste Bewegung. Dort stehen 1.540 Einpendlern 2.211 Auspendlern gegenüber. Im Landkreis an Ilm und Paar passieren in Manching – abgesehen von der Stadt Pfaffenhofen – am meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte das Ortschild. 6.969 Einpendler und 4.819 Auspendler wurden hier gezählt.
Bild: Agentur für Arbeit