OB Scharpf: Wenigstens ein neuer Anstrich für die Rossmühle
Oberbürgermeister Dr. Scharpf hat sich in einem Schreiben an den Bayerischen Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler gewandt, um sein Augenmerk auf die zum Armeemuseum gehörende Rossmühle und ihren baulichen Zustand zu lenken und das hierfür zuständige Ministerium um Abhilfe zu bitten:
Sehr geehrter Herr Staatsminister Sibler,
der östliche Teil der lngolstädter Altstadt wird für unsere Stadt in den kommenden Jahren ein Anziehungspunkt ersten Ranges: neben dem bereits existierendem Bayerischem Armeemuseum und dem Alfred Lechner Museum sorgt das neue entstehende Museum für Konkrete Kunst und Design für ein kulturelles Highlight. Die sich dort derzeit stark erweiternde Technische Hochschule ist unsere wissenschaftliche Vorzeigeeinrichtung. Darüber hinaus entsteht ein erstklassiges Kongresshotel und ein Kongresszentrum, das dieses oder Corona bedingt ggf. auch erst nächstes Jahr fertig gestellt werden wird. Des Weiteren entsteht im historischen Kavalier Dalwigk ein digitales Gründerzentrum als Nukleus für die Gründerszene. Nicht zuletzt wird die Entwicklung des denkmalgeschützten Körnermagazins und der Remise das Areal abrunden. Im Zuge all dieser Maßnahmen wird die angrenzende Roßmühlstraße komplett neugestaltet, um das neue Areal möglichst fließend mit unserer Innenstadt zu verbinden und positive Effekte für diese zu entwickeln. Der östliche Teil unserer Altstadt entwickelt sich derzeit somit zum „Schmuckkästchen“.
Sorgen bereitet mir die alte Rossmühle, die sich im Bestand des Bayerischen Armeemuseume befindet. Nach Gesprächen mit dem Bayer. Armeemuseum hat sich gezeigt, dass für die Rossmühle derzeit keine Verwendungsmöglichkeiten bestehen. Die Sanierung ist aufwendig und sehr kostenträchüg (alleine der alte Dachstuhl ist stark mit Schadstoffen belastet). Früher angestellte Überlegungen für etwaige künftige Nutzungen haben sich als unrealistisch erwiesen.
Derzeit ist an der Rossmühle ein Dachfanggitter angebracht, hinterhalb steht ein Bauzaun und an der Fassade platzt der Putz ab. Insgesamt macht die Rossmühle einen herunter gekommenen Eindruck. Die Schlossmauer entlang der Rossmühle ist ebenfalls in einem schlechten Zustand. Meine Sorge ist wenn der östliche Teil unserer Altstadt in naher Zukunft fertig gestellt sein wird, steht die alte und ehrwürdige Rossmühle als einziges Objekt wie ein optischer „Schandfleck“ mitten drin. Klar ist uns als Stadt Ingolstadt aber auch, dass die staatlichen ebenso wie die kommunalen Haushalte in CoronaZeiten stark belastet sind. Einen „großen Wurf“ erwartet in diesen Zeiten niemand.
Sehr geehrter Herr Staatsminister,
für die Stadt Ingolstadt wäre schon viel gewonnen, wenn die Rossmühle wenigstens einen neuen Anstrich bekommen könnte und wenn (nur) die notwendigsten Sicherungsmaßnahmen so ergriffen werden könnten, damit ggf. auch das Dachfanggitter entfernt werden kann. Pies alles sollte die Staatskasse möglichst wenig Geld kosten. Auch der Freistaat Bayern müsste ja das Interesse haben, dass den Menschen in unserer Stadt die Rossmühle wenigstens optisch nicht negativ ins Auge fällt.
Langfristig ist die Stadt Ingolstadt gerne bereit, zusammen mit dem Freistaat Ober die Sanierung und künftige Nutzungen der Rossmühle zu sprechen. Derzeit wäre uns schon geholfen, wenn der Freistaat Bayern in den kommenden zwei Jahren die notwendigsten Verbesserungen vornehmen würde, damit gegenüber dem Kongresshotel, als neuem ersten Hotel am Platze, und dem Kongresszentrum keine optischen Irritationen bei unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen unserer Stadt entstehen.
Für Ihre wohlwollende Prüfung und Ihre Rückmeldung bedanke ich mich bereits im Voraus recht herzlich und verbleibe
mit besten Grüßen
Dr. Christian Scharpf