IG Metall Ingolstadt: Teilerfolg in Berlin erzielt
Bei einem Treffen von Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Audi AG und Bernhard Stiedl, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, mit Bundestagsabgeordneten der Landesgruppe der BayernSPD fand ein konstruktiver Austausch zur Lage der Automobil- und Zulieferindustrie im Deutschen Bundestag statt. Im Zentrum der Gespräche standen die langfristige Sicherung der heimischen Industriearbeitsplätze und die pandemie- und transformationsbedingte Krisenbewältigung.
„Als IG Metall Ingolstadt sind wir mit dem Anspruch nach Berlin gefahren, langfristige Unterstützung für die Zulieferindustrie und deren Beschäftigte zu erreichen“, so Bernhard Stiedl, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt. Die Zulieferindustrie, oft kleine und mittelständische Unternehmen, ist in besonderem Maße von dem schnell forcierten Umstieg der Automobilindustrie auf elektrische Antriebe betroffen. „Unser Vorschlag des „Transformationsfonds“ hat in dem kürzlich beschlossenen Zukunftsfonds Berücksichtigung gefunden“, so Stiedl. Ziel der IG Metall ist es, den Unternehmen Zeit für die Transformation zu umweltfreundlichen Technologien zu verschaffen. Dies geht aus Sicht der Gewerkschaft über Investitionshilfen in neue Technologien oder die Qualifizierung der Mitarbeiter.
Peter Mosch betonte: „Der Wandel in der Automobilindustrie beschleunigt sich. Audi stellt die Weichen in Richtung nachhaltigste Technologieführerschaft bei Digitalisierung und Elektrifizierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Automobils. Die Entwicklung des gesamten Industriestandorts Ingolstadt und der damit verbundenen Arbeitsplätze in der Region müssen wir als Gewerkschaft und Betriebsräte mitgestalten. Dazu brauchen wir starke und zuverlässige Partner in der Politik. Der ökologische, technologische und soziale Fortschritt braucht verlässliche Rahmenbedingungen und gezielte Förderung. Beim zügigen Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge. Beim Umbau einer modernen und leistungsfähigen Zulieferindustrie. Dafür werben wir als Audi Arbeitnehmervertretung in allen demokratischen Fraktionen und Parteien sowie bei Entscheidungsträgern auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene.“
Anette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, meldet in einem Schreiben an die IG Metall Ingolstadt die Umsetzung der Vorschläge der IG Metall: „Mit einem neuen Zukunftsfonds soll eine langfristige strukturpolitische Orientierung für den deutschen Automobilstandort gemeinsam mit den Akteuren erarbeitet werden.“ Eine Milliarde Euro sind dafür bereitgestellt worden. Zusätzliche 200 Millionen gibt es für die „Erarbeitung regionaler Transformationsstrategien“, so Kramme in ihrem Schreiben weiter.
„Hier wollen wir uns als IG Metall Ingolstadt gemeinsam mit der Stadtspitze dafür einsetzen, dass Ingolstadt als Automobilstandort in diese Förderung aufgenommen wird“, erklärt Bernhard Stiedl. „Wir müssen uns heute bereits Gedanken über Zukunftsinvestitionen machen. Investitionen in Technologien, die die Region Ingolstadt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer attraktiv halten. Wir haben bereits viel, worauf man aufbauen kann. Ingolstadt ist Wasserstoffregion, Test-und Entwicklungsstandort für Autonomes Fahren und zukunftsorientierter Luftfahrtstandort mit dem Projekt Urban-Air-Mobility“, so Stiedl.
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