Entscheidung über Christkindlmarkt vertagt
Ob es in diesem Jahr in Ingolstadt einen Christkindelmarkt geben wird, ist noch nicht entschieden. Der Ausschuss für Sport, Veranstaltungen und Freizeit möchte die Entwicklung der Corona-Zahlen noch ein paar Wochen abwarten und erneut beraten.
Im Grunde war der Plan im September folgender: Die städtische Tochter INKULT findet mit Gesundheitsamt und Rechtsamt heraus, ob, wie, wie lange und vor allem in welcher Form ein Christkindlmarkt stattfinden kann. Dann sollte heute im Ausschuss für Sport, Veranstaltungen und Freizeit darüber entschieden werden, ob der beliebte Christkindlmarkt wie geplant über die Bühne gehen kann.
Doch dann kam alles anders: vor allem der 7-Tage-Inzidenzwert laut Robert-Koch-Institut in Höhe von 98,3 (laut LGL sogar 115) und der von Kanzlerin Merkel und den Bundesländern beschlossene Lockdown light ab dem 2. November bis Monatsende machten dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll wies am Anfang der Ausschusssitzung darauf hin, dass sich die Situation grundlegend geändert habe und es im Grunde gar nicht mehr darum gehe, ob der Christkindlmarkt am Theater oder dezentral in der Stadt verteilt stattfinden soll. Die entscheidende Frage: Ist ein Christkindlmarkt unter den gegebenen Umständen überhaupt noch möglich?
Tobias Klein von INKULT ging in seinem Sachvortrag noch einmal darauf ein, warum eine Lösung rund um das Theater sinnvoller (auch von der Verwaltung gewünscht) und auch leichter umzusetzen ist als einzelne Buden in der Fußgängerzone verteilt.
Dass sich aktuell die Frage ob der Christkindlmarkt stattfinden kann nicht stellt, machte auch Astrid Grundbrecher vom Gesundheitsamt noch einmal deutlich. In den letzten Tagen sei ein noch nie dagewesener Inzidenzwert erzielt worden. Ihrer Meinung nach sei der Piek auch noch nicht erreicht. Stand jetzt könne man eine solche Veranstaltung aus hygienischer Sicht nicht befürworten.
Klaus Mittermeier von der SPD machte schnell klar, dass der Christkindlmarkt in keinster Weise wie geplant stattfinden könne. „Für uns ist es aber nicht so, dass es nichts gibt. Wir würden gerne Mitte November über einen „Weihnachtsmarkt light“ beraten“, so der Stadtrat. Denn man müsse auch die Aussteller und Schausteller im Auge behalten, die sich teilweise schon mit Ware eingedeckt hätten.
Auch Brigitte Fuchs von der CSU schloss sich (nach dem Hinweis an Kollege Mittermeier zukünftig nur bitte nur noch vom Christkindl- und nicht vom Weihnachtsmarkt zu sprechen) dem Vorschlag an, sich noch einmal zusammenzusetzen und zu beraten, wenn die Corona-Zahlen zurückgehen würden. Alle anderen im Ausschuss vertretenen Fraktionen signalisierten Gesprächsbereitschaft. Man müsse auch mit den Schaustellern reden, wie spontan ein Christkindlmarkt stattfinden könne. Robert Schidlmeier (CSU) wies noch darauf hin, dass die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität haben müsse. Deshalb habe man auch angeregt, über eine Verlängerung des Christkindlmarktes bis zum 6. Januar nachzudenken, damit sich das Publikum über einen längeren Zeitraum verteilt.
Dr. Christoph Spaeth (Bündnis 90 die Grünen) machte jedoch deutlich, dass er nicht mehr an einen Markt im Dezember glaube. Seiner Meinung nach würden die Zahlen nicht so schnell auf das Niveau wie im Mai sinken. „Ich würde den Markt nicht aufgeben“, reagierte Albert Wittmann (CSU). Man müsse sich Gedanken machen, welche Lösungsansätze es gebe. „Schließlich hängen Existenzen dran“, so der Stadtrat weiter. Auch er regte an, die Entscheidung zu vertagen.
Dorothea Deneke-Stoll bot allen Beteiligten an, dass man sich sofort noch einmal zusammensetzen könne, wenn der Inzidenzwert in den nächsten Wochen deutlich zurückgehen würde. Eine Gelegenheit wäre der 10. November, wenn der Ausschuss wieder zusammenkommt.