Lockdown: Deutliche Auswirkung auf den regionalen Arbeitsmarkt zu erwarten
„Unser regionaler Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Wochen etwas gefangen. Zum zweiten Mal in Folge seit Ausbruch der Pandemie verzeichnen wir einen Rückgang der Arbeitslosigkeit, der ausreicht, um die Differenz zum Vorjahr zu verringern. Unterstützt wird dies durch eine leicht steigende Zahl an neu gemeldeten Arbeitsstellen, auch wenn das Angebot an vakanten Beschäftigungsmöglichkeiten nach wie vor hinter dem Vorjahresniveau zurückbleibt. Allerdings werden sich die nun wieder stark steigenden Infektionszahlen und die dadurch notwendigerweise durch Bundes- und Landesregierung zum 2. November getroffenen Einschränkungen, sehr deutlich auf die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt auswirken. Zumindest kurzfristig ist erneut, von einer deutlichen Verschlechterung auszugehen“, fasst Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes für den Oktober zusammen.
Zum Ende des Berichtsmonats sind im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 7.836 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was gegenüber dem Vormonat September einen Rückgang um 652 Personen bedeutet. Im Vorjahresvergleich nahm die Zahl der Erwerbslosen um 2.338 zu. Die Arbeitslosenquote verringerte sich erneut um 0,2 Punkte auf 2,7 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 1,9 Prozent. „Vom Abbau der Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk profitieren überproportional vor allem die unter 25-Jährigen. Durch Schul- und Studienstart sowie Anschlussbeschäftigungen nach absolvierter Berufsausbildung konnte die Arbeitslosigkeit bei diesem Personenkreis spürbar gesenkt werden“, erläutert der Agenturchef.
Stellensituation
„Nach wie vor ist die Dynamik bei den Neueinstellungen niedrig. Diese Zurückhaltung spie- gelt sich trotz einer leichten Verbesserung im zu Ende gehenden Monat auch beim Zugang und Bestand an offenen Stellen wider. 742 Vakanzen wurden den Vermittlungsfachkräften der Agentur für Arbeit im Oktober gemeldet, 217 (-22,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. 8.980 freie Arbeitsplätze wurden der Arbeitsvermittlung in den ersten zehn Monaten des Jahres 2019 übermittelt, heuer im gleichen Zeitraum nur noch 5.984 (-33,4 Prozent). Auch beim aktuellen Stellenbestand wird dies deutlich: 3.261 Arbeitsplätze sind aktuell zur Besetzung gemeldet, 1.321 (-28,8 Prozent) weniger als noch vor einem Jahr.
Kurzarbeit
„Die Zahl der Betriebe, die neu Kurzarbeit anzeigen, hat gegenüber September etwas zugenommen. Im Oktober kamen 71 Firmen hinzu. Pandemiebedingt sind bislang 5.070 Anzeigen bei uns eingegangen. Derzeit befinden sich knapp 3.000 Unternehmen im Kurzarbeitergeldbezug“, erklärt Johannes Kolb.
Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Arbeitslosigkeit im zu Ende gehenden Monat verringert. Sie sank um 266 auf 3.197 Personen, 849 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent (Vormonat: 4,2 Prozent, Vorjahr: 2,9 Prozent). Aktuell sind innerhalb der Stadtgrenze 1.173 unbesetzte Stellen gemeldet, 39 mehr als im Vormonat, aber 407 weniger als im Vorjahr.
Foto: Agentur für Arbeit Ingolstadt