Danke Ingolstadt! 50 000 Euro für Flüchtlinge auf Lesbos gespendet
Von einer „Hilfsbereitschaft ungeahnten Ausmaßes“ spricht Georg Chondros und ist sichtlich berührt von dem, was Privatleute und Firmen aus Ingolstadt und der Region für die Flüchtlinge auf der Insel Lesbos gespendet haben. 34 751 Euro sind zusammengekommen und die Stadt Ingolstadt hat den Betrag auf 50 000 Euro aufgestockt. „Danke Ingolstadt!“ betont der Ingolstädter Chondros, der selbst auf Lesbos geboren wurde und den Kontakt zur „Starfish Foundation“ ermöglicht hat, die sich vor Ort um Flüchtlinge kümmert. „Sogar ein Hartz-IV-Empfänger hat mir zehn Euro in die Hand gedrückt,“ berichtet er. Und die griechische Community in Ingolstadt hat sofort die Kosten für den Transport von Desinfektionsmitteln und Masken auf die Insel übernommen.
Diese Lieferung war ein Teil der Ingolstädter Spendenaktion. Inzwischen ist so etwas wie „Phase zwei“ eingetreten. Hier geht es gezielt um Mütter, die im Flüchtlingslager gerade entbunden haben und über keinerlei Baby-Ausstattung verfügen. Sie bekommen nun sogenannte Babyboxen, die von den 50 000 Euro angeschafft werden. In diesen Boxen findet sich eine umfangreiche Erstausstattung für Babys, vor allem Windeln, Kleidung, Schnuller, Fläschchen und Pflegeprodukte. Die Box selbst kann zudem als Babybett verwendet werden, sodass natürlich auch ein Schlafsack und ein Kissen in dem Paket enthalten sind. Die ursprüngliche Idee zu diesen Babyboxen stammt aus Finnland.
In Deutschland werden solche Babyboxen bisher nicht hergestellt oder vertrieben. Deshalb war die Freude groß, als ein Babyfachgeschäft aus dem Raum Augsburg sich bereiterklärte, diese Boxen für die Flüchtlinge auf Lesbos zusammenzustellen, selbständig zu packen und der Stadt Ingolstadt versandfertig zur Verfügung zu stellen. Insgesamt konnten mit den Spendengeldern zweihundert Babyboxen gepackt werden. Die Boxen werden von Georg Chondros nach Lesbos gebracht und vor Ort in Kooperation mit der „Starfish Foundation“ verteilt. „Ich bin mir sicher, dass die Hilfe da ankommt, wo der Schmerz am stärksten ist,“ so Chondros.
„Wir unterstützen Menschen, denen es sicherlich viel schlechter geht als uns hierzulande,“ betonte Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll in der städtischen Pressekonferenz. Sie sprach den Spendern ihren Dank aus: „Es ist ein schönes Zeichen der Solidarität.“
Fotos: Stadt Ingolstadt/Bernd Betz