Caritas für sozial gerechten Klimaschutz
Caritas für sozial gerechten Klimaschutz
Gut ausgebauter und günstiger ÖPNV sowie gedämmte Sozialwohnungen gefordert
„Für Klimaschutz, der allen nutzt“, heißt die diesjährige Jahreskampagne der Caritas in ganz Deutschland. „Nichts ist teurer als eine ungebremste Klimakrise“, erklärt Astrid Schaffert, Referentin für sozial gerechte Klimapolitik beim Deutschen Caritasverband. Als wesentliche Schritte hin zu einem sozial gerechten Klimaschutz sieht sie in Deutschland einen gut ausgebauten und günstigen ÖPNV sowie einen gut sanierten öffentlichen Wohnungsbestand. Denn dies komme vor allem einkommensschwächeren Menschen zugute. Die Kampagne wird vom Caritasverband für die Diözese Eichstätt unterstützt.
Nach Erfahrungen bei der Caritas leiden ärmere Menschen national wie international vor allem unter dem Klimawandel, obwohl sie einen weniger großen Klimafußabdruck hätten als wohlhabende Bürgerinnen und Bürger. „Die ärmere Hälfte der Welt verursacht unter einer Tonne CO2 pro Person und Jahr, lebt somit klimagerecht und hat nichts mit der existenzbedrohenden Zerstörung der Menschheit zu tun“, erklärt der Eichstätter Caritasdirektor Alfred Frank. „Doch gerade die ärmeren Menschen in Ländern auf der südlichen Welthalbkugel müssen zunehmend unter Hitze, Dürren, Wassermangel und damit verbundenen Ernteausfällen leiden“, ergänzt sein Stellvertreter Andreas Steppberger.
Um deutlich zu machen, dass auch in Deutschland die weniger wohlhabenden Bürgerinnen und Bürger mit dem Klimawandel zu kämpfen haben, präsentieren Frank und Steppberger wie andere Caritas-Verantwortliche im Land heuer die für diesen Personenkreis typische fiktive Figur Jenny. Sie steht für die Menschen in Deutschland, die ein geringes Einkommen haben und von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren würden. „Jenny bringt die Perspektive vieler Menschen ein, die wegen der Klimakrise besorgt in die Zukunft schauen und gleichzeitig Schwierigkeiten haben, bei steigenden Preisen heute ihren Alltag zu finanzieren“, betont Caritasdirektor Frank.
Gemeinsam mit Jenny begrüßen es Frank und Steppberger, dass der Bundestag nun das 49-Euro-Ticket pro Monat ab Mai beschlossen hat. Doch einkommensschwache Menschen wie Jenny müssen viel Geld investieren, weil ihre Wohnungen schlecht gedämmt und ihre Heizungen und Fenster veraltet sind. „Günstige Wohnungen und Sozialwohnungen müssen daher gut isoliert werden, damit auch diese Menschen Energie sparen können. Dies darf allerdings nicht mit einer radikalen Mietsteigerung einhergehen, wie dies so oft geschieht“, fordert Steppberger.