Zutaten aus dem Museumsgarten
Engelwurz, Mönchspfeffer, Galgant und Schwarzkümmel – all das wächst im Garten des Deutschen Medizinhistorischen Museums. Deshalb war die Museumsdirektorin Marion Ruisinger schon lange Feuer und Flamme für einen eigenen Museums-Gin, der auf ausgesprochen anregende Weise den Bogen von der Geschichte zur Gegenwart schlägt. Die Zutaten stammen dabei ausschließlich aus dem Museumsgarten – schließlich wolle man ja nicht die Museumsgäste zum Alkoholkonsum anregen, sondern vielmehr bei ihnen das Interesse für Arzneipflanzen wecken.
Seit kurzem gibt es genau diesen Gin jetzt im Museumsshop zu kaufen. Entstanden ist er in Zusammenarbeit mit dem Bamberger Familienunternehmen Weyermann Malz. „Wir luden den Brennereileiter Philipp Schwarz ein, zu uns nach Ingolstadt zu kommen“, erinnert sich Marion Ruisinger. „Gemeinsam haben wir aus den rund 200 verschiedenen Arzneipflanzen, die im Garten wachsen, geeignete Kandidaten ausgewählt.“ So entstand eine Liste von 15 Pflanzen – oder neudeutsch „Botanicals“ – mit denen in Bamberg exklusiv für das Museum ein Gin gebrannt wurde.
Wer mehr über die Pflanzen erfahren möchte, die im Gin „hortus medicus“ stecken, kann eine Gin-Führung durch den Arzneipflanzengarten buchen. Diese Führung beginnt allerdings nicht beim Wacholder, sondern bei der Gerste. Die wurde extra für die Gin-Führungen in einem Beet des Arzneipflanzengartens ausgesät. „Denn Alkohol braucht man zur Ginherstellung auch“, so Ruisinger, „und zwar Alkohol aus landwirtschaftlicher Produktion.“
Foto: Monika Weber