Tanklöschfahrzeuge, Mehrzweckboot und Slipanlage für Feuerwehren in Ingolstadt
Hinter dem ungewöhnlichen Begriff „Slipanlage“ steckt im Wasserfahrzeug-Jargon eine schräge Ebene, über die Boote zu Wasser gelassen werden können. Zu finden zum Beispiel auf Werften und
an öffentlichen Gewässern. In Ingolstadt nutzt die Feuerwehr eine solche Bootsrampe für Einsätze auf dem Wasser. Die ist allerdings in die Jahre gekommen und hat unter den letzten Hochwässern ordentlich gelitten. Für 550.000 Euro wurde die Wasserungsstelle in Ingolstadt auf Vordermann gebracht und entsprechend den aktuell geltenden DIN-Vorgaben umgebaut. So kommen zum Beispiel Einsatzfahrzeuge bei Nässe oder im Winter nicht mehr zu leicht ins Rutschen. Auch die Wege für anfahrende Rettungsfahrzeuge wurden optimiert.
Neues Mehrzweckboot
Genau über diese neue Slipanlage kann zum Beispiel das vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz angeschaffte neue Mehrzweckboot zu Wasser gelassen werden. Die Einsatzmöglichkeiten
sind vielseitig und gehen von Rettungseinsätzen über die Brandbekämpfung bis hin zu technischen Hilfeleistungen auf oder an Gewässern. Die Bugklappe kann bis auf die Wasseroberfläche abgesenkt werden, was die Rettung von im Wasser treibenden Personen erleichtert. Bei Löscheinsätzen kommen der Feuerwehr in Zukunft zwei sogenannte B-Rohre zu Hilfe. Durch an beiden Bootsseiten aufsteckbare Halterungen ermöglicht dieses die problemlose Wasserabgabe als Wasserwerfer durch nur jeweils einen Kameraden.
Rund fünf bis zehn Mal Alarm auf dem Wasser
Der 220 PS-starke Motor ermöglicht bei guten Bedingungen eine Geschwindigkeit von gut 50 Stundenkilometern. Damit wird das sich seit 1995 im Einsatz befindende
Mehrzweckboot abgelöst. Die Feuerwehr Ingolstadt wird pro Jahr rund fünf bis zehn Mal zu Wasserrettungseinsätzen auf der Donau alarmiert.
Neue Tanklöschfahrzeuge
Doch nicht nur für die Rettung auf dem Wasser gibt es neue Fahrzeuge – auch für den Einsatz an Land hat die Stadt Ingolstadt investiert. Zur Flotte der Berufsfeuerwehr gehört nun ein Tanklöschfahrzeug TLF 4000, welches ein Fahrzeug aus dem Jahr 2000 ersetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Ringsee erhält ebenfalls einen TLF 4000. Die Fahrzeuge sind mit je 320 PS unterwegs und sind mit allem ausgestattet, was nach aktuellem Stand Feuerwehren für ihre Einsätze brauchen:
Eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Leistung von 3000 Litern pro Minute. An Löschmitteln werden 5000 Liter Wasser und 500 Liter Schaummittel mitgeführt. Ein Lichtmast mit drei Metern Länge und acht LED-Strahlern wurde ebenfalls verbaut. Der Dachwerfer hat eine Leistung von 2.500 Litern pro Minute und eine Wurfweite von 70 Metern. Insgesamt hat die Stadt Ingolstadt nach Abzug von Förderungen knapp 600.000 Euro investiert.