SARS-CoV-2 Abwasser-Monitoring
Seit Anfang August 2021 wird das Abwasser der Zentralkläranlage Ingolstadt wieder auf das Coronavirus untersucht.
Im Dezember 2019 wurde das SARS-CoV-2 zum ersten Mal im chinesischen Wuhan festgestellt. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich das Virus u.a. durch das Einatmen kontaminierter Aerosole weltweit. Die Krankheit kann schwere Lungenentzündungen hervorrufen und hält so seit 2020 die ganze Welt in Schach.
Seit Juni 2021 dominiert die Delta-Variante des Coronavirus das Infektionsgeschehen auch in Deutschland. Deshalb empfiehlt u.a. die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten, spätestens ab 1. Oktober 2021 ein Abwasserüberwachungssystem einzurichten. Dazu soll das Abwasser von Kläranlagen für Großstädte mit mehr als 150.000 Einwohnern regelmäßig auf Virusfragmente untersucht werden. Mittlerweile haben sich die Analysemethoden und die Dateninterpretation verbessert, sodass die ZKA ein großes Interesse zeigt das Monitoring durchzuführen, um das Infektionsgeschehen frühzeitig und besser einschätzen zu können.
Die ZKA hofft, dass anhand der gewonnenen Daten die Virusfrachten und die tatsächlichen Infektionszahlen berechnet werden können.
Seit Anfang August wird auf der Zentralkläranlage das Abwasser deshalb wieder wöchentlich auf das SARS-CoV-2 untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Coronaviren im Abwasser nachgewiesen werden können. Eine aussagekräftige Interpretation ist jedoch erst nach einem längeren Beprobunszeitraum anhand einer umfangreichen Datenbasis möglich. Zudem wäre eine Standardisierung der Analysemethoden sehr hilfreich, um die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Daten der Kläranlagen vergleichen zu können.
Das Abwasser-Monitoring auf der ZKA Ingolstadt bietet die Chance das Infektionsgeschehen zukünftig besser einschätzen zu können. Entsprechend der Ergebnisqualität kann beurteilt werden, ob zukünftig eine Ausdehnung der Untersuchungen auf lokale Einrichtungen oder Stadtteile sinnvoll ist. (id)
Foto: Umweltingenieurin Linda Neigert bereitet die Abwasserproben der Kläranlage für den Probenversand zur SARS-CoV-2 Untersuchung vor. Foto: ZKA