Vergänglichkeit. Die Wunderkammer Olbricht zu Gast im Medizinhistorischen Museum
„Memento mori“, bedenke, Mensch, dass Du sterblich bist. Mit einer neuen Ausstellung meldet sich das Medizinhistorische Museum zurück aus dem Lockdown. Die Sonderausstellung „Vergänglichkeit. Die Wunderkammer Olbricht zu Gast im Deutschen Medizinhistorischen Museum“ ist der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt e.V. zu ihrem 50. Gründungsjubiläum gewidmet.
Zu sehen sind Ausstellungsstücke, die als Objekte der Vergänglichkeit bezeichnet werden. Kleine Kunstwerke aus Renaissance und Barock aus edlen Materialien geschaffen. Sie alle spielen auf die Fragilität des Lebens, der Endlichkeit des Seins an.
„Durch unsere kollektive Pandemie-Erfahrung haben solche Objekte etwas von ihrer historischen Distanz verloren und berühren uns auf eine ganze andere Art und Weise, als das vor Corona denkbar gewesen wäre“, so Museumsleiterin Marion Ruisinger. Die Ausstellungsstücke stammen aus sogenannten Kunst- und Wunderkammern. Man könnte auch sagen, dass aus diesen Wunderkammern die heutigen Sammlungen und Museen entstanden sind. Und tatsächlich werden die Objekte der Vergänglichkeit, nachdem sie in Ingolstadt zu sehen waren, Teil einer Dauerausstellung des Folkwang Museums in Essen. „Wir sind sehr glücklich“, so Ruisinger, „dass Herr Olbricht sich bereit erklärt hat, diese eindrucksvollen Sammlungsstücke hier in Ingolstadt zu zeigen. Das entspricht aber auch seinem Credo. Er ist kein Sammer, der ‚für den Tresor‘ sammelt. Er möchte der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich an diesen Dingen ebenso zu erfreuen wie er selbst.“
Bild: „Ein Paar Tödlein“, Italienisch, um 1600, Buchsbaum, Sockel mit Spiegelglas. (Olbricht Collection / Museum Folkwang, Essen)
(Bildnachweis: Kunstkammer Georg Laue, München / London;
Foto: Jens Bruchhaus)