Trotz Anstieg der Fälle: Corona Infektionsgeschehen in Ingolstadt unter Kontrolle
Mit einem Wert von 40,03 hat die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Ingolstadt am Montag den „Frühwarnwert“ von 35 klar überschritten. Aktuell sind nach Angaben des Gesundheitsamts 77 Personen mit dem Coronavirus infiziert.
„Das Infektionsgeschehen ist im Hinblick auf die aktuellen Corona-Zahlen in Ingolstadt weiterhin beherrschbar und trotz weiteren Anstiegs unter Kontrolle“, erklärt Ordnungsreferent Dirk Müller. Dazu teilt die Stadt weiter mit: Nach wiederholtem Überschreiten des bayerischen Frühwarnwerts traf sich, wie zum Wochenende bereits angekündigt, ein behördeninterner Kreis aus der städtischen Koordinierungsgruppe unter der Leitung von Dirk Müller und Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll, um die aktuelle Lage zu beurteilen und über das weitere Vorgehen und verschiedene Handlungsmöglichkeiten zu beraten.
Die überwiegende Zahl der neu Infizierten der letzten Woche – 33 von insgesamt 55 Personen – sind Reiserückkehrer, vorwiegend aus südosteuropäischen Ländern. Das epidemiologische Geschehen, so Müller, ließe sich somit auf Ebene der Kontaktverfolgung weitestgehend eingrenzen; mit entsprechenden Maßnahmen und Einzelanordnungen könne lokal noch jederzeit nachgesteuert werden: Rückkehrer aus Risikogebieten sind verpflichtet, sich beim Gesundheitsamt zu melden, einen Test zu machen und bis zum Vorliegen des Testergebnisses in häuslicher Quarantäne zu bleiben. Das Gesundheitsamt ist dann auch in der Lage, das Umfeld zu recherchieren, Kontakte einzugrenzen und Auflagen zu kontrollieren.
Insbesondere die Einhaltung der häuslichen Quarantäne ist in diesem Zusammenhang von äußerster Wichtigkeit, um eine mögliche Ausbreitung des Virus zu verhindern. Müller mahnend: Wir werden weiterhin mit Schwerpunktkontrollen von Polizei, Gesundheits- und Ordnungsamt öffentlichkeitswirksam auf Quarantäne- und sonstige Vorgaben hinweisen. Wer die Gesundheit anderer gefährdet, muss mit Bußgeldern rechnen. Kontrollen allein aber reichen nicht; wir setzen vor allem auf Einsicht und gegenseitige Rücksichtnahme der Menschen in unserer Stadt. Daher wird auch von Seiten der Stadt für Rückkehrende aus Risikogebieten ein zweiter Test nach fünf bis sieben Tagen empfohlen, um den ersten Test zu bestätigen. Bis zum Vorliegen des zweiten Testergebnisses wird weiterhin empfohlen, die Zahl der persönlichen Kontakte zu beschränken.
Zu diesem Zweck öffnet die Stadt ab 1. September wieder das Testzentrum am Audi Sportpark. Dort kann man sich – nach vorheriger Terminreservierung – auf das Corona-Virus testen lassen. Die Termine können maximal drei Tage im Voraus gebucht werden. Informationen dazu stehen auf www.ingolstadt.de/corona.
Eine Allgemeinverfügung, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen – ähnlich wie in Rosenheim, hält Müller noch nicht für notwendig, da der Inzidenzwert von 50 noch nicht erreicht ist. Dann jedoch könnten Maßnahmen verschärft werden, die das öffentliche Leben regulieren und soziale Kontakte einschränken.
Deshalb appelliert die Stadt nachdrücklich an die Ingolstädterinnen und Ingolstädter, unbedingt die Maskenpflicht und die Abstandsregelungen einzuhalten. In den Schulen müssen nun in den ersten beiden Wochen des Schuljahres auch in Bayern Masken während des Unterrichts getragen werden (ausgenommen an Grundschulen). Bürgermeisterin Deneke-Stoll hofft stark auf das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung: „Am besten wäre es, in den nächsten 14 Tagen die sozialen Kontakte auf ein notwendiges und sinnvolles Maß zu reduzieren. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, das Infektionsgeschehen durch verantwortliches Handeln einzudämmen.“
Foto: Dirk Müller/Archiv