Unterstützung für die Konfuzius-Institute in Bayern auf dem Prüfstand?
Das Thema „Konfuzius-Institute“ steht aktuell auf der Tagesordnung des Landtagsausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten. Dazu sind Günther Beckstein, Vorsitzender des Kuratoriums des Konfuzius-Instituts in Nürnberg-Erlangen und Kuratoriumsmitglied Günter Gloser zu einem Informationsgespräch in den Ausschuss geladen. Und es dürfte dann auch um die staatliche Förderung der Konfuzius Institute in Nürnberg und München sowie des Audi-Konfuzius Instituts in Ingolstadt gehen.
In einem Interview mit der Münchner Abenzeitung äußerte sich dazu der SPD Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher, der Mitglied im entsprechenden Landtagsausschuss ist. Er hält eine Bezuschussung der Institute mit Steuergeldern für nicht mehr zeitgemäß. „Als man vor einigen Jahren die Institute gründete, hatte man vielleicht noch die Hoffnung, dass man den Weg der Demokratisierung befördern könnte. Heute sieht die Situation anders aus.,“ erklärte er gegenüber der Abendzeitung. Er sehe die Arbeit der Institute äußerst kritisch und erklärte dazu: „Ich nehme die Berichte des Bundesverfassungsschutzes sehr ernst, wonach Pekings Stasi mit mehr als einer Million Mitarbeitern auch in Deutschland Kontakte knüpft, um nichts ahnende Personen als Quellen zu instrumentalisieren und öffentliche Debatten manipulativ zu beeinflussen. Der Verfassungsschutz weist dabei den Konfuzius-Instituten ausdrücklich eine Rolle zu.“
Das komplette Interview finden Sie unter https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.kulturpolitik-die-konfuzius-institute-chinas-langer-arm
Das Audi Konfuzius-Institut Ingolstadt wurde 2016 in Betrieb genommen und ist ein Institut an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die Hauptsponsoren des Instituts sind die Audi AG, die Stadt Ingolstadt, die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die Southern China University of Technology (SCUT) und die Organisation Hanban (Confucius Institute Headquarters), die dem chinesischen Bildungsministerium unterstellt ist. Deutscher Direktor ist Prof. Dr. Peter Augsdörfer, die Geschäftsführerin ist Jing Chen (beide auf dem Foto beim Chinesischen Neujahrsfest 2019 im Stadttheater)