Der „Lockdown Movie“ der Schmutzler Brüder als Heimkinopremiere
Vergangene Woche feierte die Independentproduktion „Lockdown Movie“ der Ingolstädter Filmbrüder Kevin und Toby Schmutzler in München Kinopremiere. Am kommenden Donnerstag, den 25.06. ist der in Quarantäne gedrehte Spielfilm dann auch zu Lockdown-Bedingungen zu sehen: daheim und online.
Der Film zur Corona-Krise, die Ingolstädter Filmbrüder Kevin und Toby Schmutzler mit ihrem Team in den letzten Wochen gedreht hatten, wird nun für jedermann online zu sehen sein – allerdings vorerst nur an einem Abend.
Nachdem die Vorpremiere in einem Münchner Freilichtkino mit für Corona-Verhältnisse überdurchschnittlichen 150 Zuschauern und reichlich Sicherheitsabstand stattgefunden hat, gibt es an diesem Donnerstag, den 25.06.2020, um 20.15 Uhr die öffentliche Heimkino-Premiere.
Die jungen Filmemacher wollen so den Eventcharakter einer offiziellen Weltpremiere trotz Kontaktbeschränkungen und teilweise geschlossenen Kinos aufrechterhalten. Gestreamt wird live aus dem Münchner Büro der FilmCrew, der Produktionsfirma der Schmutzler-Brüder, die gleichzeitig Drehort des „Lockdown Movie“ war. Zusätzlich zum Film wird ein Making-of ausgestrahlt sowie ein Q&A mit Cast und Crew.
Premierenkarten gibt es auf www.lockdown-movie.de nach dem „pay what you want“-Prinzip, jeder gibt so viel er geben möchte. An der Livestream-Premiere teilnehmen kann theoretisch ein Publikum aus ganz Deutschland, doch die Ingolstädter hoffen natürlich auf Unterstützung aus ihrer Heimat. Der Erlös dient zur Deckung der Produktionskosten und als Gage für die Mitwirkenden: junge Filmemacher, Selbständige und Freiberufler, denen durch die Corona-Krise Jobs und Kunden weggebrochen sind.
Zwischen März und Mai hatten die Nachwuchsfilmemacher der FilmCrew in ihrem Büro einen kompletten Spielfilm geschrieben, gedreht und geschnitten. Die Idee dazu kam Mitte März, als auch bei den Schmutzler-Brüdern durch die Corona-Krise alle Aufträge storniert oder verschoben wurden. In wenigen Tagen wurde ein Drehbuch entwickelt und das Büro zur Filmlocation gemacht. Wo normalerweise 50 Leute mit anpacken, bestand die Büro-Crew nur aus fünf – und das sowohl hinter als auch vor der Kamera. So wird Protagonist SIMON gespielt von Regisseur und Drehbuchautor Toby Schmutzler. Die beiden weiteren Protagonisten – Nachhaltigkeits-Influencerin Louisa Dellert und Bayern 3 Moderator Sebastian Winkler – wurden für ihre Auftritte per Videokonferenz zugeschaltet.
Die FilmCrew Media GmbH ist eine Filmproduktionsfirma, die sich seit ihrer Gründung 2015 auf die Produktion von Social Impact Projekten spezialisiert hat. Ihren letzten Spielfilm „ROBIN – Watch for Wishes“ veröffentlichte sie 2018 als Herz einer Spendenkampagne für benachteiligte Kinder. Mittlerweile lief der Film international auf über 50 Festivals und wird von dem Weltvertrieb Electric Entertainment aus Los Angeles vertrieben. Ende 2020 soll‘s nach Kenia gehen, für einen Spielfilm, der auf das Thema Entwicklungshilfe und Bildung aufmerksam macht.
Und darum gehts:
Es fühlt sich an wie im Endzeit-Szenario: Seit der absolute Lockdown Deutschland fest im Griff hat, steckt Film-Praktikant SIMON im Büro seiner Produktionsfirma fest. Ein Tag ist wie der andere. Die Höhepunkte sind Videocalls mit seiner Freundin NICOLE, die als Medizinstudentin Menschenleben rettet.
Doch Simon will beweisen, dass er als Kreativer auch etwas Konstruktives in der Krise beitragen kann: denn was brauchen die Menschen in diesen tristen Zeiten mehr als Entertainment? Er beschließt als One-Man-Show einen Comedy-Film zu drehen: ein „LOCKDOWN MOVIE“, geschrieben, gedreht und geschnitten im Lockdown.
Als ihn auf einer nächtlichen Suche nach Klopapier eine laufende Kamera auf dem Dachboden erwartet, wird schnell klar: Er ist nicht der Einzige, der hier einen Film macht. Und der Andere steht anscheinend eher auf Thriller. Auf der Jagd nach seinem unsichtbaren Gegner weisen Simon mysteriöse Notizzettel den Weg. Doch wer hat die geschrieben? Und wieso scheint der Unbekannte jeden seiner Schritte vorauszuahnen?
Film und Realität vermischen sich ebenso wie Genres zu einem Lagerkoller der Superlative, als Simon begreift, dass er in seinem „LOCKDOWN MOVIE“ feststeckt – und der Film Nicole in Gefahr bringt.
Die Botschaft lautet: Nicht nur vielen Kunst- und Kulturschaffenden hat die Corona-Krise die Existenzgrundlage unter den Füßen weggezogen. Ein solch tiefer Einschnitt in die Wirtschaft, die Kulturlandschaft und überhaupt in das Leben jedes Einzelnen ist erschütternd. Doch die Wellen dieses Bebens können auch positiv sein: Wir schätzen vormals selbstverständliche Dinge und Freiheiten wieder wert. Wir schätzen einander, und jeder kann in und nach der Krise etwas beitragen. Dieses Wir-Gefühl, das uns auch die einsamsten Stunden im Lockdown überstehen ließ, möchten wir mit „Lockdown Movie“ feiern.