Scharpf zu Kaufhof-Schließung: Schwarzer Freitag für die Innenstadt
Zur angekündigten Schließung des Kaufhof-Standortes Ingolstadt erklärt Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf in einer ersten Reaktion:
„Mit großem Bedauern habe ich heute Nachmittag die Medienmeldung zur Kenntnis genommen, dass der Ingolstädter Kaufhof als einer von sechs bayerischen Standorten geschlossen werden soll. Sollte dies zutreffen, wären dies keine guten Nachrichten – ein „schwarzer Freitag“ für die Beschäftigten und für die Ingolstädter Innenstadt.
Bereits im Mai habe ich mich in einem Brief an die Konzernleitung für den Erhalt der Ingolstädter Filiale eingesetzt. Auch jetzt stehen wir mit den Gewerkschaften an der Seite der Beschäftigten und wollen gemeinsam für den Erhalt des Standortes kämpfen.
Ich kann nur noch einmal die große Bedeutung eines solchen Ankerpunkts für die Innenstadt unterstreichen und so wie viele Ingolstädterinnen und Ingolstädter kann ich mir eine Fußgängerzone ohne ein großes Kaufhaus (früher ‚Merkur‘, heute ‚Kaufhof‘) schwer vorstellen.
Innenstädte verändern sich, darauf müssen wir uns einstellen. Dieses Thema steht auf meiner Prioritätenliste sehr weit oben, und daher bereite ich für Ende Juli auch einen Runden Tisch Innenstadt vor, der neue, unkonventionelle Ideen entwickeln soll. Zusammen mit dem ebenfalls neuen Wirtschaftsreferat sehe ich hier sehr gute Chancen, den Standort zu erhalten und sogar deutlich zu stärken.“
Am Freitag Nachmittag hatte die Gewerkschaft Verdi dem BR gegenüber bestätigt, dass die Ingolstädter Filiale der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof geschlossen werden soll. Das Unternehmen habe seine Mitarbeiter über die geplanten Schließungen informiert. 60 Arbeitsplätze stehen in Ingolstadt auf dem Spiel. Neben Ingolstadt werden in Bayern auch drei Filialen in München (Stachus, Nordbad, OEZ – früher Karstadt) und zwei in Nürnberg (Karstadt an der Lorenzkirche und Karstadt Langwasser) geschlossen.
Größtes Problem für die Warenhauskette seien die hohen Mieten in den Innenstädten. Zusammen mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen sollen laut Verdi Lösungen mit den Immobilienbesitzern gesucht werden. Oberbürgermeister Christian Scharpf hatte sich Ende Mai in einem Brief an die Konzernspitze der „Galeria Karstadt Kaufhof“ gewandt, um sich für den Erhalt des Ingolstädter Standorts einzusetzen.