SPD: Krankenhausversorgung darf nicht an der Stadtgrenze enden

Die SPD-Stadtratsfraktion Ingolstadt zeigt sich überrascht über die Entscheidung des CSU-Kreisverbandes, das Gutachten zur Krankenhausversorgung in der Region nicht weiter zu verfolgen. Dabei gab es gute Gründe für diesen Schritt: steigende Kosten, schwierige Finanzierungsfragen und der zunehmende Fachkräftemangel erfordern neue, gemeinsame Lösungen.

„Gerade dieser Schritt war richtig und notwendig“, betont der Fraktionsvorsitzende Christian De Lapuente. „Es war der richtige Weg, den der frühere Oberbürgermeister Christian Scharpf eingeschlagen hat – weg von der Kirchturmpolitik, hin zu einer gemeinsamen Strategie mit den Landräten der Region. Die Ziele, die die CSU formuliert, kann man durchaus unterstützen – aber ohne die Einbeziehung der Landkreise und die Prüfung einer möglichen Fusion wird genau das Gegenteil erreicht.“

De Lapuente ergänzt: „Die CSU bleibt dabei stehen, Forderungen zu formulieren. Konkrete Vorschläge, wie die Herausforderungen tatsächlich gelöst werden können, fehlen jedoch völlig. Damit wird wertvolle Zeit verloren.“

Auch der Gesundheitsexperte der SPD-Fraktion, Dr. Anton Böhm, zeigt sich irritiert: „Es muss uns gelingen, die Gesundheitsvorsorge in der Region auf gute Beine zu stellen. Wenn jetzt jeder Landkreis wieder seine eigene Suppe kocht, ist das zum Nachteil – auch für die Bürgerinnen und Bürger von Ingolstadt.“

Stadtrat Quirin Witty ergänzt: „Das Gutachten war ein erster Schritt, den wir sogar noch erweitern müssen – etwa durch die Einbeziehung privater Kliniken wie der Klinik in Neuburg oder der Dr.-Maul-Klinik. Gesundheitsversorgung funktioniert nur, wenn sie wie ein Zahnrad ineinandergreift.“

Die SPD-Fraktion betont, dass die Finanzierung der Krankenhäuser eine große Herausforderung für Kommunen bleibe. Umso wichtiger sei es, die Kliniken in der Region nicht isoliert, sondern gemeinsam zu denken. „Nur durch regionale Zusammenarbeit und – wo sinnvoll – durch Fusionen schaffen wir eine funktionierende und finanzierbare Krankenhausstruktur, die die Region insgesamt stark für die Zukunft macht. Durch eine Regionalisierung könnten Lösungen gefunden werden, die langfristig sowohl die Versorgung sichern als auch die Kommunen finanziell entlasten“, so De Lapuente abschließend.

SPD Stadtratsfraktion Ingolstadt