Trinkwasserhygiene: Unbeschwert den Urlaub genießen – sorgenfrei zurückkommen

Während der Urlaubszeit werden viele Trinkwasser-Anlagen (Einfamilienhäuser) komplett oder teilweise (Mehrfamilienhäuser) nicht genutzt. Daraus können sich trinkwasserhygienische Probleme ergeben, die z. B. Legionellosen verursachen können.

Bei Erkrankungen an Legionellose müssen sich die Betroffenen diese Erkrankung nicht zwingend am Urlaubsort zugezogen haben. Manchmal ist die Ursache hierfür auch der erste Gang nach dem Urlaub unter die hauseigene Dusche oder der in der Sonne aufbewahrte Gartenschlauch, die während der Urlaubszeit nicht genutzt werden.

Eine Legionellose ist eine durch im Wasser lebende Bakterien (Legionellen) hervorgerufene Lungenentzündung, die in schweren Fällen bis zum Tod führen kann. Das sog. Pontiac-Fieber wird ebenfalls durch Legionellen hervorgerufen; hier verläuft die Erkrankung jedoch mit leichteren Symptomen und ohne Lungenentzündung. 

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit empfiehlt, den bestimmungsgemäßen Betrieb durch Spülpläne zu simulieren: „Jede Trinkwasser-Installation ist für eine regelmäßige Wasserentnahme ausgelegt. Entfällt diese, drohen hygienische Probleme u. a. durch Legionellen, die nur mit erheblichem Aufwand beseitigt werden können. Unabhängig davon, ob eine Trinkwasser-Anlage ganz oder nur teilweise genutzt wird, ist zunächst möglichst an jeder nicht genutzten Entnahmestelle mindestens wöchentlich, besser alle 72 Stunden, so viel Wasser ablaufen zu lassen, bis das warme Wasser richtig warm und das kalte Wasser richtig kalt ist. Die Kalt- und Warmwasserleitung sind getrennt zu spülen, zunächst Warmwasser, dann Kaltwasser. 

Eine Betriebsunterbrechung der Trinkwasser-Installation ist ein hygienisch-gesundheitliches und finanzielles Risiko. Wird eine Trinkwasser-Installation nicht gespült, spart dies zwar zunächst Kosten für Energie und Wasser, jedoch können die dadurch verursachten hygienischen Beeinträchtigungen u. U. zu hohen Sanierungskosten führen, die weitaus höher liegen als die Kosten für die Spülungen. 

Für die Dauer des Urlaubs oder auch Auslandstätigkeiten empfiehlt es sich, Freunde oder Familienangehörige zu bitten, während dieser Zeit jede Entnahmestelle wie oben aufgeführt zu spülen – das lässt sich ganz gut mit dem Gießen von Pflanzen verbinden. 

Aber auch am Urlaubsort empfiehlt es sich, jede Wasserentnahmestelle des Hotelzimmers bei geöffnetem Fenster ausgiebig zu spülen – auch hier erst warm, dann kalt. Denn man weiß nie, wie lange gerade ihr Zimmer oder Ihre Ferienwohnung nicht vermietet wurde. 

Auch Klimaanlagen sind kritisch zu betrachten. Jedes stagnierende Wasser verkeimt – ob nun in Wasserleitungen oder in Klimaanlagen. 

Bei mobilen Klimaanlagen ist nach der letzten Anwendung die Wasserschale zu entleeren. Falls dort auch Filter verbaut sind (sehen oftmals wie Fliegengitter aus), sind diese zu reinigen. Wenn stagnierendes Wasser und Schmutz zusammenkommen, ist dies alles andere als hygienisch.

Teil- und Vollklimaanlagen sind feuchtigkeitsselbstregulierend bzw. desinfizierend (z. B. durch UV-Lampen). 

Pressestelle/Stadt Ingolstadt

Foto: Freepik/Waschbecken