Ein besonderes Konzertereignis 

 für Freunde der Kirchenmusik, Opernliebhaber und musikalische Entdecker gleichermaßen.

Wiederentdeckung eines musikalischen Vermächtnisses –
Simon Mayrs „Missa Sancti Francisci“ erklingt in Ingolstadt

Am Sonntag, den 31. August 2025 um 12 Uhr, wird in der Franziskanerbasilika Ingolstadt die „Missa Sancti Francisci“ von Giovanni Simone Mayr (1763–1845) für Soli, Chor und Orchester aufgeführt. Der Simon-Mayr-Chor und das Ensemble Concerto de Bassus präsentieren dieses bedeutende Werk unter der Leitung von Franz Hauk.

Die Aufführung stellt eine Premiere der rekonstruierten handschriftlichen Fassung dar.
Giovanni Simone Mayr, der als Komponist von Opern europäischen Ruhm erlangte, prägte über vier Jahrzehnte hinweg das musikalische Leben Bergamos. Die Amministrazione della Misericordia Maggiore setzte 1802 mit seiner Ernennung zum Kapellmeister der Basilika Maria Maggiore ein klares Zeichen – sie holte einen in Italien und Europa hochgeschätzten Musiker in ihre Stadt. Während Mayrs Opern spätestens seit 1824 nicht mehr im Mittelpunkt seines Schaffens standen, entstanden seine kirchenmusikalischen Werke bis unmittelbar vor seinem Tod. Selbst eine schwere Augenoperation im Jahr 1842, die sein Sehvermögen stark beeinträchtigte, bremste seinen kreativen Geist nicht: Mit überdimensioniertem Notenpapier hielt Mayr, oft mit kaum lesbarer Handschrift, seine musikalischen Gedanken fest.

Die nun zur Aufführung kommende „Missa Sancti Francisci“ ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den Reichtum und die Vielgestaltigkeit von Mayrs Messvertonungen. Charakteristisch für ihn ist die Orientierung an der italienischen Tradition der Messa concertata, die feierliche Messe als eine musikalische Akademie begreift: Das Kyrie und das Gloria sind groß dimensioniert, werden in Einzelsätze aufgegliedert, deren Abschnitte Ariencharakter besitzen und variabel besetzt werden können. Mayr hebt sich durch seine innovative Handhabung der Solisten, seine Chorbehandlung und die Integration instrumentaler Farben deutlich von kontemporären und französischen Messkompositionen ab.
Mit Werken wie der „Missa Sancti Francisci“ schuf Mayr bedeutende Beiträge zu den geistlichen Musiktraditionen Norditaliens, zugleich war er stets ein Brückenbauer zwischen deutscher und italienischer Musikkultur. In Bergamo gründete er 1805 die Musikschule „Lezione caritatevoli di musica“, ein Zentrum für die Pflege u.a. von Werken Haydns und Mozarts.

Die „Missa Sancti Francisci“ stammt aus dem Musikarchiv der Basilika Santa Maria Maggiore in Bergamo: Die Partituren und Stimmen sind im Original erhalten.

Unter den Mitwirkenden stehen namhafte Solistinnen und Solisten auf der Bühne: Sophia Körber und Jiweon Kim (Sopran), Freya Apffelstaedt und Madelein Maier (Alt), Markus Schäfer und Fang Zhi (Tenor), Daniel Ochoa und Niklas Mallmann (Bass) garantieren eine hochkarätige vokale Ausführung. Der Simon-Mayr-Chor widmet sich seit Jahren intensiv der Wiederentdeckung und Pflege des Werks Giovanni Simone Mayrs.

Das international renommierte Ensemble Concerto de Bassus hat sich mit seiner herausragenden klanglichen Qualität und stilistischen Authentizität weltweit einen Namen gemacht. Die Musikerinnen und Musiker spielen auf historischen Originalinstrumenten oder detailgetreuen Nachbauten, wodurch sich ein besonders transparenter, farbenreicher und historisch getreuer Klang entfaltet. Diese Praxis ermöglicht es, die Musik so zu interpretieren, wie sie zu ihrer Entstehungszeit geklungen haben könnte, und verleiht den Aufführungen eine unverwechselbare Lebendigkeit und Ausdruckskraft. Unter der Leitung des Konzertmeisters Dmitry Lepekhov, selbst ein gefragter Spezialist für historische Aufführungspraxis, verbindet das Ensemble technische Brillanz mit einer tiefen Musikalität – eine Kombination, die jedes Konzert zu einem besonderen Erlebnis macht.

Die Rekonstruktion der Messe, maßgeblich erarbeitet von Franz Hauk und Manfred Hößl, mit wertvoller Unterstützung von Michaela Mirlach und Giovanni Michelini, steht beispielhaft für das Engagement, vergessenes Kulturgut der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Die Aufführung findet am 31. September 2025 um 12 Uhr in Ingolstadt, Franziskanerbasilika statt. Einlass ist ab ca. 11:30 Uhr, freie Platzwahl, die Tageskasse öffnet um 11 Uhr. Eintrittskarten sind für 25 € (ermäßigt: 20 € für Rentner und Schwerbehinderte, 10 € für Studierende und Personen unter 30 Jahren bzw. Schüler ab 16 Jahren) erhältlich. Kinder bis 15 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt.

Ohne Vorverkaufsgebühren erhalten Sie die Tickets auch an der Kasse der SamstagOrgel im Ingolstädter Liebfrauenmünster am 23. und 30. August 2025 von 11:15 Uhr bis 11:45 Uhr.

Tickets sind außerdem vorab mit zusätzlichen Vorverkaufsgebühren Ticket regional, im Westpark Ingolstadt, sowie online über die Website www.simon-mayr-chor.de („Tickets“) erhältlich.

Pressestelle/Simon-Mayr-Chor & Ensemble e.V.