Es kann weiter gehen mit den Kammerspielen
Die Planungen zum Bau der Kammerspiele in Ingolstadt sind einen Schritt weiter gekommen. Im Stadtentwicklungsausschuss wurde der von der Geschäftsführung der INKoBau durchgeführten Wertung der Erstangebote für die Architektenleistung (ohne Gegenstimme) zugestimmt. Damit wird die Bietergemeinschaft blauraum Architekten GmbH/adlerolesch Landschaftsarchitekten GmbH als das geeignetste Planerteam für die Durchführung des Projektes Kammerspiele beurteilt (noch nicht beauftragt!). Zugestimmt wurde auch dem Vorhaben, die Geschäftsführung der INKoBau zu beauftragen, ein Vergabeverfahren für die Entwurfs- und Fachplanungsleistungen „Sanierung Stadttheater“ vorzubereiten, durchzuführen und dem Stadtrat einen Vergabevorschlag zu unterbreiten. Die weiteren Unterpunkte im Zusammenhang mit der Wertung der Erstangebote „Kammerspiele“ wurden in die Fraktionen zurück verwiesen (dazu mehr am Ende dieses Berichts). Der Stadtentwicklungsausschuss stimmte außerdem dem Bebauungsplan „Kammersoiele“ einstimmig zu. Das „große Ganze“ steht dann aber am 18. Juni auf der Tagesordnung, wenn der Stadtrat über die Genehmigung des Vorprojekts entscheidet. Dann kommen auch die ausgeklammerten Tagesordnungspunkte wieder auf den Tisch.
Man befinde sich noch am Anfang der Planungen, das machte nicht nur Kulturreferent Gabriel Engert deutlich. Er verdeutlichte noch einmal die Wichtigkeit des Projekts: „Das Theater ist ein Ort der gesellschaftlichen Reflexion“ und betonte, dass die Kammerspiele drei Pobleme lösen würden, nämlich den Bau einer adäquaten zweiten Spielstätte, die Errichtung einer Ausweichspielstätte während der Theatersanierung und die Schaffung von erforderlichen Werkstätten. Angesichts der Corona-Krise da „jetzt nichts mehr zu machen, wäre genau die falsche Reaktion,“ meinte Gabriel Engert. Stadtbaurätin Preßlein-Lehle lobte den Standort auf dem südlichen Teil der Tiefgarage Theater West („Das ist eigentlich der Knaller! Toller Standort“), bestätigte aber auch, dass es sich bei den diskutierten Vorschlägen immer noch um Wettbewerbsentwürfe handle und keine ausgearbeitete Bauplanung.
Und so waren natürlich auch noch Fragen offen – was sich auch an den anschließenden Nachfragen der Ausschussmitglieder erkennen ließ. Hans Achhammer (CSU) hatte einen ganzen Fragenkatalog dabei – von der Bestätigung der Fördermittelzusage über das Urheberrecht und die möglichen Quadratmeterpreise bis zur Kostensicherheit. UDI Stadtrat Sepp Mißlbeck war nahezu „auf der selben Wellenlänge“ wie sein Vorredner. Aber er wollte das Statik Problem gelöst sehen – hier müsse es ein klares Ja zur Realisierbarkeit ohne zusätzliche Kosten geben. Und wenn doch etwas passieren sollte, müsste die Frage der Verantwortung geklärt sein. Außerdem wünscht er eine Klärung des Begriffs „Umfeld“. Manfred Schuhmann (SPD) lobte den Entwurf: „Da entsteht ein Platzgefüge, um das uns manche Stadt beneiden wird“. Und Patricia Klein (CSU) meinte, dass die Kammerspiele „gerade jetzt eine Infrastrukturmaßnahme in einer der gebeuteltsten Branchen seien.“ Viele weitere Fragen wurden angesprochen (und sicherlich auch noch in den Fraktionen bzw. den nächsten Ausschussitzungen diskutiert). Die nächste große „Hürde“ ist – wie erwähnt – die Stadtratssitzung am 18. Juni.
Zusätzliche Info:
Folgende Unter-Punkte zu Tagesordnungspunkt 1 sind im Stadtentwicklungsausschuss in die Fraktionen zurück verwiesen worden:
2. Die Gremien nehmen zur Kenntnis, dass sich im Rahmen der Wertung der überarbeiteten Wettbewerbsentwürfe gezeigt hat, das Projekt Kammerspiele lässt sich auf dem südlichen Teil der Tiefgarage Theater West technisch und wirtschaftlich wie im Kurzvortrag beschrieben realisieren. Damit wird dieser Standort für die weiteren Planungsschritte zur Realisierung der Kammerspiele bestätigt.
3. Die Gremien nehmen die vorläufige Baukostenschätzung für die Kammerspiele und Werkstätten von 38,9 Mio. EUR zur Kenntnis und erteilen auf dieser Grundlage die Vorprojektgenehmigung zur Beauftragung der Architektenleistungen und Freiraumplanung für den Neubau der Kammerspiele. Auf Basis einer konservativen Schätzung wird mit rd. 19,5 Mio. EUR Fördermitteln gerechnet. Die finale Projektgenehmigung des Projektes durch den Stadtrat erfolgt erst nach Abschluss der Leistungsphase 3 auf Basis der dann vorliegenden Kostenberechnung.
und 4. Bei Erteilung der Vorprojektgenehmigung durch den Stadtrat wird die Geschäftsführung der INKoBau ermächtigt,
a) die Architektenleistungen und Freiraumplanung für den Neubau der Kammerspiele bei einer stufenweisen Beauftragung – zunächst bis zur Leistungsphase 3 – zu vergeben. Die erforderlichen Mittel von ca. 1,8 Mio. EUR sind der INKoBau aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen.
b) die Vergabeverfahren für die Beauftragung der Fachplanungsleistungen und Projektsteuerung vorzubereiten und durchzuführen und in Eigenregie zu vergeben. Die erforderlichen Mittel für das Verfahren und die Beauftragung belaufen sich auf ca. 1,5 Mio. EUR, die erforderlichen Mittel sind der INKoBau aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung zu stellen.
Die Sitzungsvorlagen zu jeder Ausschuss- und Stadtratssitzung finden Sie im Ratsinformationssystem der Stadt Ingolstadt https://www.ingolstadt.de/sessionnet/info.php