Fotogalerie: „Nie wieder still!“ – 500 Menschen feiern CSD in Ingolstadt
„Nie wieder still, Ingolstadt – nie wieder still!“ hallte es am Samstag durch die Innenstadt. Rund 500 Menschen folgten dem Aufruf von Vereinen und Initiativen und setzten beim Christopher Street Day (CSD) ein buntes, sichtbares Zeichen für Toleranz, Sichtbarkeit und Gleichberechtigung.
Schon zu Beginn erhoben Demonstrierende auf dem Theaterplatz Schilder mit Botschaften wie „Viel zu bunt hier, armes Hascherl“,„Make love not war“, „Proud to be“ oder „Kein Zirkuszelt, ein Haus für alle“ – begleitet von der eindringlichen Frage: Wie kann man es hassen, dass Menschen sich lieben?
Verschiedene Rednerinnen und Redner machten auf dem offenen Podium deutlich, dass der Kampf um Akzeptanz zwar einiges bewirkt hat, aber noch längst nicht abgeschlossen ist.
Bürgermeisterin Petra Kleine betonte in ihrer Rede, wie sehr die Stadt Ingolstadt den CSD unterstützt und hinter der Veranstaltung steht: „Die Stadt schätzt, liebt und unterstützt diese Veranstaltung – und sie steht für eine offene, bunte Gesellschaft.“
Die Schirmherrin Eva Bulling‑Schröter sprach von einer „großen Ehre“, den CSD 2025 begleiten zu dürfen. Sie stellte klar: „Der CSD ist keine Partyveranstaltung und auch kein Zirkus, sondern Ausdruck von gelebter Solidarität, Sichtbarkeit, Vielfalt und Toleranz.“ Sie forderte überzeugt: „Wir brauchen einen lauten und stolzen CSD“ und appellierte daran, die erreichten Rechte zu schützen und nicht zurückzudrehen.
„Dass dieses Jahr die Regenbogenflagge nicht am Bundestag gehisst wurde, ist ein Rückschritt“, sagte Bulling‑Schröter. Doch in Ingolstadt weht die Fahne am Rathaus – ein sichtbares Zeichen der Solidarität.
Der Schlussapplaus der Menge hallte über den Theaterplatz, als sie erklärte: „Wir setzen uns für die Rechte von Schwulen, Lesben, Trans-, Inter- und Bisexuellen ein – und wir können es nicht oft genug sagen.
Mein persönliches Fazit & Blick über Ingolstadt hinaus
Auch in anderen deutschen Großstädten ist der CSD wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Bewusstseins geworden – so etwa gestern in Berlin. Mit dem Motto „Nie wieder still“ zog dort ein Demozug aus Hunderttausenden Menschen begleitet von rund 80 Trucks durch die Hauptstadt. Der dortige Regierende Bürgermeister Kai Wegner warnte vor zunehmender Angst in der queeren Community: Es gebe „einen sehr starken Anstieg von Hassgewalt gegen Schwule, Lesben, Trans‑Personen – wir erleben, dass der CSD von rechten Gruppen angegriffen wird“, so Wegner.
Diese Entwicklungen zeigen eindrucksvoll: Sichtbarkeit bleibt notwendig – und laut. Auch in Ingolstadt wurde klar, dass CSD keine Festivität ohne politische Dimension ist, sondern ein kraftvolles Signal gegen Ausgrenzung. Es bleibt bedeutend, dass solche Ereignisse solidarisch geschützt und gesellschaftlich anerkannt werden – gerade in Zeiten, in denen Angst und Hass wieder stärker werden.
Ingolstadt ist bunt, laut und ganz sicher nicht mehr still – und das darf es auch in Zukunft nie werden.