Chancen und Herausforderungen für medizinische Fachkräfte aus dem Ausland

Klinikum und Stadt Ingolstadt zeigen bei gemeinsamer Informationsveranstaltung berufliche Perspektiven auf 

Zu einer Informationsveranstaltung für Migrantinnen und Migranten mit ausländischen Abschlüssen im medizinischen Bereich haben die Stadt Ingolstadt und das Klinikum Ingolstadt kürzlich ins Ärztehaus am Klinikum eingeladen. Ziel war es, Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die berufliche Integration in ihrem Berufsfeld zu unterstützen und eine Bindung an die Region auf- und auszubauen. Die Teilnehmenden hatten sich aufgrund des Projekts „Dein Einsatz“ als Ehrenamtliche für den Sanitätsdienst bei Ingolstädter Hilfsorganisationen gemeldet. Dabei werden Neuzugewanderte mit medizinischen Kenntnissen als freiwillige Helfer eingesetzt.

Bis Ärztinnen und Ärzte oder medizinische Fachkräfte aus dem Ausland in Deutschland in ihrem erlernten Beruf arbeiten dürfen, kann es ein langer und komplizierter Weg sein. Der Erfahrungsaustausch mit bereits tätigen internationalen Fachkräften und die Vernetzung der Personen im Anerkennungsverfahren untereinander, sind eine wertvolle Unterstützung, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die Integration ins Gesundheitswesen zu erleichtern. 

Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, sich nach einem Erfahrungsbericht von Milosh Gjelikj, der den Weg der Anerkennung bereits durchlaufen hat und heute als Arzt in der Notaufnahme tätig ist, über den ärztlichen Anerkennungsprozess auszutauschen und praktische Tipps aus Sicht des Klinikums zu erhalten. Dazu standen der Direktor der Klinik für Akut- und Notfallmedizin, Dr. Stephan Steger und der Direktor des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Hans-Georg Palm für Fragen zur Verfügung. Beide betonten die Bedeutung ausländischer Fachkräfte im Gesundheitswesen und die Synergien, die durch die Mehrsprachigkeit in der Behandlung erzielt werden. Beide Ärzte konnten den Anwesenden wertvolle Ratschläge für das Bewerbungsverfahren geben. „Die Integration internationaler Fachkräfte ist ein wichtiger Baustein zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unserer medizinischen Versorgung. Ihre kulturelle und sprachliche Vielfalt ist zudem nicht nur ein Gewinn für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten“, so Dr. Andreas Tiete, Geschäftsführer Medizin, Pflege und Informationstechnologie, Ärztlicher Direktor, Klinikum Ingolstadt. 

Zu den weiteren Programmpunkten zählten die Vorstellung und Besichtigung des Klinikums durch Dr. Monika Harsch, Stabsstelle Projektmanagement Medizin, und Informationen zum deutschen Gesundheitssystem von Linda Qasem, MiMi-Koordinatorin beim Netzwerk für Arbeit und Sozialbelange (NefAS e.V.). 

Die dreistündige Veranstaltung wurde gemeinsam von Andreas Michel, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus am Gesundheitsamt, Barbara Blumenwitz, Integrationslotsin am Amt für Soziales und dem Klinikum Ingolstadt organisiert. Die Organisatoren freuen sich, mit dieser Veranstaltung einen Beitrag zur Integration ausländischer Ärztinnen und Ärzte und medizinischer Fachkräfte in das Gesundheitssystem zu leisten und die medizinische Versorgung in der Region weiter zu stärken. Der Austausch und die Vernetzung sollen für die Interessenten im Rahmen des Projekts „Dein Einsatz“ in ähnlichen Formaten weitergeführt werden. 

Pressestelle/Stadt Ingolstadt

Foto: Teilnehmende der Veranstaltung/Klinikum Ingolstadt