Wenn Kreislaufschränke nicht rundlaufen

Mehr Belastung statt Nachhaltigkeit

Wir alle kennen das: Gerade beim Frühjahrsputz – aber nicht nur dann – finden sich gut erhaltene, funktionsfähige Gegenstände, für die wir persönlich keine Verwendung mehr haben, über die sich vielleicht ein anderer sehr freuen würde.
Doch wie finden Schenkender und Begünstigter zusammen?
Natürlich kann man in einem solchen Fall auf verschiedenen Plattformen eine Anzeige schalten. Aber das ist eigentlich vielfach zu aufwändig.
Eine einfache Möglichkeit sind Kreislaufschränke: Gutes, das man nicht mehr benötigt, bringt man dorthin – und wenn einem etwas ins Auge fällt, das man gerne haben möchte, nimmt man es mit. Somit versucht man, der Problematik der Wegwerfgesellschaft etwas entgegenzuhalten.

Deutschland ist in Europa, was das Wegwerfen betrifft, der Spitzenreiter – und im weltweiten Ranking rangieren wir auf dem fünften Platz. Auch wenn der Großteil des Müllaufkommens im Industriebereich angesiedelt ist, trägt im privaten Bereich vor allem auch die Wegwerfmentalität durch rasend schnell wechselnde Mode erheblich zum Müllaufkommen bei.

Mit den Kreislaufschränken unterstützt man den Nachhaltigkeitsgedanken und regt an, die Ressourcen dadurch zu schonen, dass man Guterhaltenes zur Wiederverwendung dem Kreislauf zufügt.

Standorte und Herausforderungen in Ingolstadt

In Ingolstadt gibt es mehrere solcher Kreislaufschränke, die in der Regel rund um die Uhr geöffnet sind.
Inzwischen gibt es allerdings immer mehr Probleme: Die Kreislaufschränke mutieren zunehmend zur Ablage für Müll wie kaputte Möbelstücke, dreckige Elektrogeräte und unbrauchbare Kleidung.
Die ehrenamtlichen Betreuer beklagen weiter, dass leere Kartons und andere Abfälle vor diesen Vorrichtungen abgestellt werden, sodass sie all diesen Müll entsorgen müssen.
Dieses rücksichtslose Verhalten gefährdet das Ziel, nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang zu fördern.


So wurde der Kreislaufschrank am Spitalhof zeitweise immer wieder vollständig geschlossen. Und auch die Zeit des Budenschranks am Viktualienmarkt, der ursprünglich während der Öffnungszeiten der Buden frequentiert werden konnte, wurde drastisch reduziert – dieser Tauschplatz ist nur noch zwischen 10.00 und 14.00 Uhr geöffnet.

Neben diesen beiden Einrichtungen gibt es noch weitere:

  • Ecke Haenlin-/Kurt-Huber-Straße
  • Zeppelinstraße 90

    aktuell neu Thomas Kirche, Buchenweg 4

Damit diese sinnvolle Idee weiter fortbestehen kann, ist es notwendig, dass sich alle daran halten – und nur brauchbare Gegenstände ablegen. (HaGa)