„OB Kern vor Ort“ im Pius – Wo das Herz schlägt und der Schuh drückt

Neuer OB, neue Reihe: Kern vor Ort heißt das Format, mit dem Oberbürgermeister Dr. Michael Kern die Stadtteile besucht – zuhört, hinschaut, mitnimmt. Am Dienstag war das Piusviertel an der Reihe. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kamen zum gemeinsamen Austausch – und machten deutlich: Im Pius lebt es sich gut, aber auch hier gibt’s Themen, die bewegen.


„Ich habe den Eindruck, dass im Pius die glücklichsten Menschen Ingolstadts leben“, sagte Dr. Kern und traf damit einen Nerv. Viele Besucherinnen – vor allem ältere Damen – schwärmten vom Zusammenhalt im Viertel, von der lebendigen Atmosphäre im Pius-Treff, wo man sich zum Kaffeetrinken, zum Sport oder einfach zum Reden trifft. Quartiersmanagerin Frau Engert freute sich über das große Interesse: „Es ist eine wunderbare Mischung aus grün, bunt und lebendig.“

Doch der Nachmittag hatte nicht nur Wohlfühlstimmung. Kritisch gesehen wurden unter anderem die geplanten Sparmaßnahmen der Stadt. „Wir hoffen, dass unser Treff von den Kürzungen verschont bleibt“, sagte eine Anwohnerin mit Blick auf den beliebten Pius-Treff. Ein älteres Ehepaar, das seit 57 Jahren im Viertel lebt, sprach von zunehmender Vermüllung im Pius-Park – und dem Wunsch nach mehr Eigenverantwortung.


Manuel Depperschmidt vom Bezirksausschuss versicherte, dass das Thema Verkehrsberuhigung auf dem Radar sei. „Wir wissen, dass hier Zonen hergehören – und wir sprechen im BZA genau darüber.“ Auch das Dauerproblem Parkplatzsuche kam zur Sprache. Eine junge Mutter äußerte zudem Bedenken zur geplanten Bebauung an der Stinnesstraße: „So viele neue Menschen – aber wo sind die Kitas, Schulen, Sportflächen?“

Pfarrer Martin Geistbeck fand warme Worte fürs Viertel: „Ich war viel unterwegs, aber hier im Pius ist es besonders – vielfältig, lebendig, international.“ Ihm ist es ein Anliegen, die Gaimersheimer Straße zu entschleunigen, das Projekt Soziale Stadt weiter voranzubringen – mit Spielplätzen, Arbeitsgruppen und Ideen aus dem Viertel. Besonders gefreut hat er sich über die geplanten Fußballtore für die Kinder am Corelliplatz. „Da wünsche ich mir ein kleines Fest!“

Zum Abschluss kam noch ein Wunsch auf den Tisch, den viele teilen dürften: mehr Einkaufsmöglichkeiten im Viertel. „Für uns Ältere wäre das Gold wert“, sagte eine Dame aus der Runde.

Dr. Kern nahm viele Impulse mit. Was daraus wird? Das bleibt abzuwarten.

Klar ist: Kern vor Ort ist keine Einbahnstraße – sondern erst der Anfang eines Dialogs.