Fahrradbeiratsitzung der Stadt Ingolstadt
Gastbeitrag von Martin Köster – 1.Vorsitzender von „Besser RAdeln in INgolstadt-BRAIN“
Am 27. März tagte der Fahrradbeirat unter Leitung von Bürgermeisterin Petra Kleine – tatkräftig unterstützt durch die Fahrradbeauftragten Theresa Schneider. Die Sitzung dauerte knapp eine Stunde und behandelte verschiedene Themen rund um den Radverkehr in Ingolstadt.
Ein erfreulicher Punkt war die gesunkene Zahl der Fahrradunfälle trotz deutlich gestiegenem Radverkehr – ein Zeichen für erfolgreiche Maßnahmen der Vergangenheit. Auch die Investitionen in den Radverkehr wurden thematisiert. Rund drei Millionen Euro flossen in verschiedene Maßnahmen, doch Raimund Köstler (ÖDP) kritisierte die teils fragwürdige Zuordnung der Mittel. So wurde die Sanierung der Brücke am Mütterschüttweg zu 60 % dem Radverkehr zugerechnet, obwohl sie primär durch den Autoverkehr notwendig wurde.
Die Kosten für Fahrradabstellanlagen warfen auch bei mir Fragen auf. Während in der Haunwöhrer Straße eine Hand voll Bügel 700 Euro kostete, lagen die Kosten am Paradeplatz siebenmal so hoch, in der Theresienstraße und am Viktualienmarkt zehnmal und in der Harderstraße über 200-mal höher – ohne entsprechend gerechtfertigte proportionale Steigerung der Anzahl. Theresa Schneider erklärte, dass externe Dienstleister beauftragt wurden und daher höhere Kosten zustande gekommen sind. Es wäre daher sinnvoll, solche Projekte künftig möglichst in städtischer Hand zu belassen, um Kosten zu sparen.
Ein weiterer Punkt war die Umsetzung der AGFK-Rezertifizierung. Ingolstadt ist hier auf gutem Weg, muss aber weiter an den Vorgaben arbeiten. Positiv aufgenommen wurde die neue Beschilderung am Zucheringer Wald: Statt uneinheitlicher Fuß- und Radwegschilder gibt es nun ein generelles KFZ-Verbotsschild, ohne Einschränkungen für den Radverkehr.
Ich habe zwei Themen für den Themenspeicher eingebracht: Einmal ein besseres Konzept für Baustellenumleitungen für Radfahrende, da es hier noch erheblichen Verbesserungsbedarf gibt. Zweitens eine optimierte Ampelschaltung mit klarer Signaltrennung für Radfahrende und Fußgänger. Ein gutes Beispiel ist die Ampel an der Südlichen Ringstraße beim Fahrradhändler „Radhaus“.
Die Sitzung zeigte, dass viel für den Radverkehr getan wurde, aber weiterer Handlungsbedarf besteht. Der Fahrradbeirat bleibt ein wichtiges Gremium, um die Interessen der Radfahrenden zu vertreten. Bürgermeisterin Kleine schloss die Sitzung mit einem Dank für die produktive Zusammenarbeit.
Foto: Archiv-IN-direkt/Hartmann