Aufsichtsrat Klinikum: Ambulante Schwangerschaftsabbrüche nach Beratung
Der Aufsichtsrat des Klinikums hat gestern entschieden, im Rahmen der geltenden gesetzlichen Vorgaben ein Angebot von ambulanten operativen Schwangerschaftsabbrüchen nach der Beratungsregelung am Klinikum Ingolstadt zu prüfen und umzusetzen.
Bereits bisher gibt es im Rahmen der gesetzlichen Regelung die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs bei medizinischer oder kriminologischer Indikation.
Schwangeren Frauen aus der Region solle in einer Konflikt- und Notsituation nach entsprechender Beratung ein Angebot vor Ort gemacht werden und damit ein Zugang zu einer straffreien medizinischen Versorgungsleistung ermöglicht werden.
Bisher seien sie gezwungen in weiter entfernte Städte zu reisen, mit entsprechenden gesundheitlichen Risiken bei Komplikationen.
Die Frage des Angebots der Vornahme von ambulanten operativen Schwangerschaftsabbrüchen am Klinikum Ingolstadt begleitet die Stadt schon lange. Es gab dazu Diskussionen im Aufsichtsrat und in den vergangenen Jahren immer wieder Gespräche der Stadtspitze mit Vertreterinnen von Schwangerschaftsberatungsstellen und der Stadtverwaltung. Ende Januar fand ein Stadtrats-Hearing statt, mit Mitgliedern des Sozialausschusses und des Klinikums-Aufsichtsrats sowie des Klinikums, des Gesundheitsamts, Vertreterinnen von Schwangerschaftsberatungsstellen und der Gleichstellungsstelle.
Dabei bestand parteiübergreifend Einigkeit, dass die ethisch-moralische Frage der Schwangerschaftsabbrüche seit Jahrzehnten auf der dafür zuständigen Bundesebene diskutiert worden ist. Es gab in Bonn und Berlin unzählige Expertenanhörungen, intensive Abwägungsprozesse und am Ende stand ein Beschluss des Deutschen Bundestages, der Schwangerschaftsabbrüche innerhalb einer bestimmten Frist und nach entsprechender Beratung straffrei stellt. In dem örtlichen Hearing wurde deshalb die ethisch-moralische Frage und damit die Zulässigkeit nicht erneut diskutiert, weil sie der Bundesgesetzgeber längst entschieden hat.
Pressestelle/Stadt Ingolstadt
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